Ungedämmtes Zweifamilienhaus ersetzt Ölheizung durch Wärmepumpe
Ein Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1993 mit ungedämmter Gebäudehülle und Heizkörpern ersetzt seine Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Ein Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1993 mit ungedämmter Gebäudehülle und Heizkörpern ersetzt seine Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Das Gebäude, ein Ziegelbau mit einer Wandstärke von 36,5 cm, verfügt über eine Fläche von ca. 180 m². Es ist ungedämmt, jedoch mit 2-fach verglasten Fenstern ausgestattet. Das Obergeschoss besitzt einen Sichtdachstuhl mit einer 8 cm Dämmung. Beheizt wurde es bisher über eine Ölzentralheizung.
Da die alte Ölheizung nach 30 Jahren ausgetauscht werden musste, stellten sich grundlegende Fragen zur Wahl des neuen Heizsystems.
Gas oder Öl kamen nicht mehr in Betracht. Unser Heizungsbauer empfahl eine Pelletheizung, dies wollten wir jedoch nicht. Wir dachten an eine Wärmepumpe, doch im Internet fanden sich widersprüchliche Informationen darüber, ob eine Wärmepumpe (WP) in unserem Gebäude sinnvoll ist.
Ein Jahr vor der Umstellung wurde die Ölheizung auf eine Vorlauftemperatur von 40 Grad eingestellt, um die Machbarkeit zu testen. Der Test zeigte, dass eine WP geeignet sein könnte, und so wurde der Wechsel in Angriff genommen.
Zusätzliche Maßnahmen
• Dämmung der Heizkörpernischen.
• Installation von 9 m² Wandheizung im Wohnzimmer.
• Austausch einzelner Heizkörper.
Ein Testbetrieb der alten Ölheizung mit einer reduzierten Vorlauftemperatur bestätigte, dass der Wechsel zu einer Wärmepumpe möglich war. Ergänzende Maßnahmen wie der Austausch einiger Heizkörper und die Dämmung der Heizkörpernischen verbesserten die Effizienz weiter. Wir entschieden uns für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel.
Eine Außendämmung und der Austausch der Fenster waren nicht notwendig. Die Effizienz der WP übertraf die Erwartungen, und die Raumtemperaturen bleiben konstant bei angenehmen 22 Grad. Auch eine Fußbodenheizung erwies sich als nicht zwingend erforderlich.
Die Heizkosten sind niedriger als mit der Ölheizung, und dank der PV-Anlage ist das Heizen praktisch kostenlos. Der Gesamtstromverbrauch des Hauses beträgt etwa 2.800 kWh pro Jahr (Kosten ca. 800 €), dem stehen Einspeisevergütungen von 1.500 € gegenüber, was einen Nettogewinn von 700 € ergibt.
• Ein Testlauf der bestehenden Heizung mit reduzierter Vorlauftemperatur kann helfen, die Eignung einer WP einzuschätzen.
• Die Vielzahl widersprüchlicher Meinungen und Informationen im Netz erschwert die Entscheidungsfindung erheblich. Ein gut informierter Heizungsbauer kann hier behilflich sein.
• Für höhere Vorlauftemperaturen kann die WP mit geringfügig erhöhtem Stromverbrauch angepasst werden.
• Eine Frischwasserstation kann sinnvoll sein, um das Risiko von Legionellen zu vermeiden und Brauchwasser effizient zu erwärmen.