Umweltbundesamt
Trotz vieler Herausforderungen wurde ein Einfamilienhaus erfolgreich von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe umgestellt, was zu einer deutlichen Senkung der Heizkosten führte.
Das freistehende Einfamilienhaus in Ziegelbauweise mit 38 cm Wandstärke, erbaut 1983 und gelegen in Waldhufen, verfügt über eine beheizte Fläche von 185 m². Bisherige Sanierungsmaßnahmen beschränkten sich auf den Austausch der Fenster (2-fach Verglasung) im Jahr 2000 sowie eine leichte Dämmung der Decke des Obergeschosses.
Aus ökologischen Gründen und der Hoffnung auf geringere Betriebskosten wurde die bestehende Ölheizung, obwohl weder defekt noch austauschpflichtig, durch eine Wärmepumpe ersetzt. Vorab wurde eine 5,2 kWp Photovoltaikanlage installiert. Ziel war es, die bestehende Hydraulik unverändert zu lassen und die vorhandenen Heizkörper weiter zu nutzen.
Die größte Herausforderung bestand darin, ein passendes Unternehmen zu finden, das die spezifischen Anforderungen berücksichtigte. Von zehn angefragten Angeboten reichten die vorgeschlagenen Wärmepumpen von 12 bis 26 kW, oft mit Beibehaltung des Ölkessels zur Spitzenlastabdeckung. Schließlich fiel die Wahl auf eine 12-kW-Wärmepumpe mit Hygienespeicher, wie vom Hersteller empfohlen. Nach der Inbetriebnahme im November 2022 stellte sich jedoch heraus, dass das System ineffizient arbeitete und einen schlechten Warmwasserkomfort bot.
Durch Eigeninitiative wurde das System umgebaut: Der Heizkreis wurde vom Hygienespeicher entkoppelt, und die Mischer-Pumpeneinheit wurde durch ein Überströmventil ersetzt. Diese Anpassungen verbesserten die Effizienz erheblich und führten zu Heizkosteneinsparungen von 30-40 %.
• Intensive Recherche, unter anderem im Forum „Haustechnik-Dialog“, sowie der Austausch mit verschiedenen Anbietern.
• Praktische Kenntnisse im Wasserleitungsbau und Hydraulik halfen bei der Umsetzung.
• DIY-Anpassungen am Heizsystem, basierend auf den erlangten Informationen.
Seit den Umbaumaßnahmen arbeitet die Wärmepumpe weitgehend wie erwartet, auch wenn die Überdimensionierung häufige Anpassungen erfordert. Tägliche Datenerfassung unterstützt die Optimierung des Systems. Trotz der Schwierigkeiten war die Umstellung eine positive Entscheidung. Zukünftige Änderungen am Heizsystem oder der Gebäudehülle sind derzeit nicht geplant.
• Vorab umfassendes Wissen aneignen und die Auswahl des Installationsbetriebs sorgfältig treffen.
• Für Heizlastberechnung sind TGA-Büros kompetente Ansprechpartner. Die Heizlastberechnung sollte auf keinen Fall nach dem Verbrauch des vorigen Wärmeerzeugers erstellt werden.
• Hinter den Heizkörpern alukaschierte Dämmmatten anbringen, da diese deutlich effektiver sind als einfache Klebefolien.
• Eigeninitiative und Engagement sind entscheidend, um ein effizientes System zu realisieren.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
