Luft-Wasser-Wärmepumpe für Reihenhaus von 1963
Nach umfassenden Recherchen und einem Sanierungsfahrplan haben wir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Ersatz für die bestehende Gasheizung installiert.
Nach umfassenden Recherchen und einem Sanierungsfahrplan haben wir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Ersatz für die bestehende Gasheizung installiert.
Das Mittelreihenhaus aus dem Jahr 1963 wurde bereits 2010 teilsaniert, indem das Dach erneuert und eine Zweifach-Wärmeschutzverglasung installiert wurde. Die bestehende Gasheizung von 1992 sollte ersetzt werden, wobei Alternativen wie Öl- oder Pelletheizungen für uns nicht infrage kamen.
Anfang 2023 ergab eine erste Energieberatung durch die Verbraucherzentrale, dass das Haus angeblich nicht für eine Wärmepumpe geeignet sei. Eigene detaillierte Berechnungen sowie ein geförderter Sanierungsfahrplan zeigten jedoch, dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umsetzbar wäre. Drei eingeholte Angebote schlugen Inverter-Wärmepumpen mit etwa 11 kW Heizleistung vor, wobei zwei Anbieter einen 200-Liter-Pufferspeicher empfahlen. Ein Anbieter schlug zusätzlich den Austausch der neun alten Gliederheizkörper vor und ein Anbieter war sich unsicher, ob vielleicht eine Hybrid-Anlage oder eine neue Gasheizung besser wären.
Nach eigenen Abschätzungen wurde entschieden, die Heizkörper nicht zu tauschen, da der zu erwartende Effizienzgewinn nicht wirtschaftlich erschien. Ebenso wurde bewusst auf einen zusätzlichen Pufferspeicher verzichtet, da die Wärmepumpe über einen integrierten Speicher für den Abtaubetrieb verfügt. Ob die Wärmepumpe so zu häufig taktet, muss beobachtet werden.
Aufgrund von Unsicherheiten bei der Förderung und möglichen Lieferverzögerungen wurde der Auftrag schließlich im Frühjahr 2024 erteilt. Die Installation erfolgte im Juni 2024 mit einer KfW-Förderung (Programm 458).
Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, wurden alle Beratungsergebnisse kritisch hinterfragt und durch eigene Recherchen ergänzt. Kenntnisse in Physik und Technik erleichterten die Berechnung des Heizwärmebedarfs und die Einschätzung der erforderlichen Wärmepumpenleistung.
Ein wichtiger Schritt war die experimentelle Bestimmung der minimal erforderlichen Vorlauftemperaturen, bevor die alte Gasheizung ersetzt wurde. Dies half, unnötige Sanierungsmaßnahmen zu vermeiden.
Die Außeneinheit der Wärmepumpe wurde in Absprache mit den Nachbarn so positioniert, dass sie ihre Geräusche in Richtung der Straße abstrahlt und diese nicht in Wohn- oder Schlafräume gelangen. Diese Lösung minimierte auch den Platzbedarf im Vorgarten, und die Vor- und Rücklaufrohre konnten möglichst kurz gehalten werden.
Die Wärmepumpe läuft bislang zuverlässig. Während der ersten Heizperiode wurde die Vorlauftemperatur sorgfältig optimiert. Eine Nachtabsenkung wird nicht genutzt, um das Wiederaufheizen und damit höhere Stromverbräuche zu vermeiden.
Der hydraulische Abgleich wurde zunächst nur grob durch den Installateur durchgeführt, weshalb die Voreinstellungen der Heizkörperventile nachträglich angepasst wurden.
Der monatliche Stromverbrauch wird über einen separaten Netzstromzähler protokolliert. Der interne Zähler der Wärmepumpe erfasst ausschließlich den Verdichterverbrauch, während Lüfter, Pumpen und Steuerung nicht berücksichtigt werden. Dies erklärt die Differenz zwischen den beiden erfassten Stromverbräuchen.
Die abgegebene Wärmemenge wird ebenfalls über den internen Wärmemengenzähler erfasst, sodass eine vorläufige JAZ ermittelt werden konnte.
- Gründliche Vorabinformationen sind essenziell. Erfahrungsberichte, Fachpublikationen und Untersuchungen, wie die Wärmepumpen-Studie des Fraunhofer Instituts von 2020, sind hilfreich.
- Angebote kritisch prüfen. Nicht alle Fachbetriebe stellen eine optimal abgestimmte Anlage zusammen – eine eigene Berechnung des Heizbedarfs und der Vorlauftemperaturen kann Kosten sparen.
- Absprache mit Nachbarn frühzeitig führen. Gerade in Reihenhäusern sollten mögliche Lärmbelästigungen durch die Außeneinheit im Vorfeld geklärt werden.