Luft-Wasser-Wärmepumpe statt Ergasheizung
Unsere Gasheizung war bereits mehr als 30 Jahre in Betrieb, funktionierte aber noch einwandfrei. Dennoch haben wir uns für den Austausch durch eine Wärmepumpe entschieden.
Unsere Gasheizung war bereits mehr als 30 Jahre in Betrieb, funktionierte aber noch einwandfrei. Dennoch haben wir uns für den Austausch durch eine Wärmepumpe entschieden.
Unser Gebäude ist ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen, das 1970 in der Nähe von Kaiserslautern in der Pfalz erbaut wurde. Ursprünglich war das Haus mit einer Ölheizung ausgestattet. Ende der 1980er-Jahre wurde diese durch eine Erdgasheizung ersetzt. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Maßnahmen zur Wärmedämmung durchgeführt – jedoch ohne eine Fassadendämmung. Gedämmt wurden die Rohrleitungen sowie die Decke der Dachgeschosswohnung vom Speicher aus. Später wurden zudem die Fenster und die Haustür durch besser isolierte Modelle ersetzt.
Bereits seit fast 30 Jahren nutzen wir eine kleine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die in den Sommermonaten für Warmwasser sorgt. Dadurch konnten wir die Erdgasheizung von Mai bis Oktober ausschalten. Im Jahr 2021 haben wir zusätzlich eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von etwa 9,9 kW installiert.
Vor der endgültigen Entscheidung für eine Wärmepumpe überprüften wir, ob das Gebäude mit einer Vorlauftemperatur von maximal 55 °C ausreichend beheizt werden kann. Als wir erfuhren, dass es 2024 noch eine BAFA-Förderung gibt – wenn auch in gedeckelter Form –, entschieden wir uns für den Heizungstausch.
Seit Mitte August 2024 läuft die Wärmepumpe und sorgt für angenehme Wärme in unseren Wohnungen. Ein ortsansässiger Heizungs- und Sanitärfachbetrieb setzte das Projekt als Generalunternehmer vollständig um. Der Auftrag wurde im Juli 2024 erteilt, die Inbetriebnahme erfolgte Mitte August 2024. Am 31. Januar 2025 erhielten wir die beantragte BAFA-Förderung. Eine lokale Energieberaterin übernahm die Heizwertberechnungen und stellte die erforderlichen Bestätigungen vor und nach der Umsetzung aus.
Die Finanzierungshürde konnten wir überwinden, als ich durch meine Recherchen herausfand, dass für Mehrfamilienhäuser unter bestimmten Bedingungen eine höhere maximale Fördersumme gilt. Dadurch konnten wir bis zu 75.000 Euro erhalten. Aufgrund meiner Berechnungen konnten wir mit etwa 20.000 Euro Förderung rechnen, sodass die Finanzierung vollständig durch Eigenkapital gesichert war. Meine Eltern kommentierten das Ganze mit den Worten: "Das wird von eurem Erbe abgezogen!".
Dank der Unterstützung des Fachbetriebs und der Energieberaterin konnten wir das Projekt schließlich in Angriff nehmen und erfolgreich umsetzen.
Das Projekt war ein voller Erfolg. Wir waren überrascht, wie schnell die Fachfirma die Umsetzung realisierte. Da unser Heizungsbauer die Koordination und Organisation der Gewerke übernahm, kam es zu keinerlei Verzögerungen. Mit der App des Wärmepumpenherstellers überwache und dokumentiere ich täglich den Energieverbrauch der Wärmepumpe sowie die Vorlauf- und Warmwassertemperatur.
Anfangs mussten wir mehrfach den Fachbetrieb kontaktieren, um die optimalen Einstellungen der Anlage zu finden. So konnten wir ein gutes Gleichgewicht zwischen Komfort und Effizienz herstellen. Aktuell sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Als nächste Maßnahme ist der Einbau eines separaten Stromzählers für den Wärmepumpen-Strom geplant. Unser Energieversorger bietet dafür einen speziellen Tarif mit Hoch- und Niedertarifzeiten an. Weitere bauliche Maßnahmen sind vorerst nicht geplant. Langfristig könnte eine Fassadendämmung in Betracht kommen – jedoch sicher nicht mit Styropor.
Uns war es wichtig, zunächst zu testen, ob eine Vorlauftemperatur von maximal 55 °C ausreicht, um die Wohnungen im Winter angenehm warm zu halten. Eine entscheidende Rolle spielt in unserem Fall, dass wir generell keine Raumtemperaturen über 21 °C benötigen. Zwar wäre das möglich, würde jedoch die Energiekosten erheblich erhöhen.
Bei der Wahl des Fachbetriebs empfehle ich, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern vor allem auf Erfahrung und Fachkompetenz. Ohne die Unterstützung unseres Fachbetriebs wäre die Umsetzung des Projekts schwierig gewesen. Er koordinierte alle Gewerke – vom Fundament über die Elektrik bis hin zur Dämmung der Rohrleitungen – und leistete hervorragende Arbeit.
Rückblickend sind wir überzeugt, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.