Klimaanlage als dezentrale Luft-Wärmepumpe für Altbauwohnung
In der Mietswohnung mit Gasofen wurde während der Energiekriese die Raumheizung auf Klimaanlage umgestellt. Seither wird der Gasofen (Kachelofeneinsatz) nicht mehr gebraucht.
In der Mietswohnung mit Gasofen wurde während der Energiekriese die Raumheizung auf Klimaanlage umgestellt. Seither wird der Gasofen (Kachelofeneinsatz) nicht mehr gebraucht.
Die von uns gemietete 3-Zimmerwohnung im 1. OG einer Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1956 wurde bis 2022 mit einem einzigen Gasofen als Kachelofeneinsatz beheizt. Küche und Kinderzimmer wurden nie richtig warm, da der Ofen raumluftabhängig arbeitete. Die Fenster sind isolierverglast, aber ziemlich undicht. Das Stockwerk unter uns ist nicht beheizt.
Da unser Vermieter kein Engagement zeigte, haben wir mit seiner Erlaubnis und auf eigene Rechnung zwei Monosplit-Klimageräte installiert. Die Montage und die Wanddurchbrüche haben wir in Eigenleistung erbracht, die Befüllung erfolgte durch den Klimatechniker.
Beide Anlagen wurden gefördert, so dass sich unsere Kosten am Ende auf nur ca. 3.000 € beliefen.
Im Wohnzimmer haben wir ein Truhengerät und im Schlafzimmer ein Wandgerät installiert. Kinderzimmer und Küche werden durch offene Türen passiv beheizt. Das klappt nicht gut, aber besser als vorher, als der Gasofen in der Küche und im Kinderzimmer die kalte Luft angesaugt hat, aber keine Wärme dorthin transportiert hat. Mit der Umluftheizung der Innengeräte wird es dort zumindest überschlagsweise warm. Im Wohnzimmer ist es richtig gemütlich da die Wärme direkt unten am Fußboden eingekoppelt wird. Für das Schlafzimmer erwarteten wir, dass das Kühlen im Vordergrund stehen würde und installierten dort ein Wandgerät. Das würden wir nicht noch einmal machen. Truhengeräte sind in den alten Gemäuern deutlich besser zum Heizen geeignet. Und den geringen Kühlbedarf kann auch das Truhengerät decken. Der Heizbedarf ist bei uns wesentlich höher als der Kühlbedarf.
Der Versprochene SCOP der Klimaanlagen wird laut App mehr als erfüllt. Das liegt auch daran, dass mittels App-Steuerung sehr bedarfsgerecht geheizt werden kann und die Wohnung bei Abwesenheit in den Dornröschenschlaf (Absenkbetrieb) geht. Wenn wir heimkommen starten wir die Heizung von unterwegs oder per Zeitschaltuhr. So kommen wir immer ins warme Heim.
Das Heizen mit Klimaanlagen lernten wir über ein You-Tube-Video kennen. Das Konzept erschien uns absolut schlüssig, weshalb wir es direkt umsetzten.
Die Effizienz ist wie versprochen sehr gut. Die Klimaanlage bringt ihren eigenen Niedertemperaturheizkörper direkt mit. Einen hydraulischen Abgleich brauchte es nicht. Der Einbau war denkbar einfach.
Den Unterschied zwischen Truhengerät und Wandgerät in puncto Wohlfühlklima im Heizbetrieb hatten wir so nicht erwartet. Das Truhengerät ist angenehmer. Dessen Energiebedarf liegt bei ca. 900 kWh im Jahr, der Kühlbedarf bei ca. 44 kWh, also deutlich geringer.
Einfach machen! Lassen Sie sich inspirieren von entsprechenden Erfahrungsberichten. Erwarten Sie jedoch nicht etwas, das die Klimaanlage nicht liefern kann. Es ist nicht derselbe Komfort wie bei einer Fußbodenheizung und die Anlage produziert auch kein Warmwasser. Außerdem ist das Außengerät längst nicht so leise wie das einer hydraulisch eingebundenen Wärmepumpe. Störend finden ich und meine Nachbarn es jedoch nicht.