Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Fakten
- Der Energieverbrauch, die Kohlendioxid-Emissionen des Konsums privater Haushalte sind im Vergleich zu 2010 insgesamt leicht zurückgegangen.
- Der Rohstoffeinsatz lag 2021 auf dem gleichen Niveau wie 2010.
- Die Bundesregierung hat sich in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, die globale Umweltinanspruchnahme des Konsums privater Haushalte in allen drei Bereichen zu senken.
Welche Bedeutung hat der Indikator?
Private Haushalte tragen durch ihre Konsumaktivitäten einen erheblichen Teil zur Umweltinanspruchnahme der gesamten Volkswirtschaft bei. Dabei unterscheidet man zwischen direkter und indirekter Umweltinanspruchnahme.
Eine direkte Umweltinanspruchnahme ist z.B. die Energie, die unmittelbar bei Konsumaktivitäten verbraucht wird, etwa beim Heizen oder als Kraftstoff beim Autofahren sowie die Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen, die dabei entstehen. Als indirekt werden der Energieverbrauch und Rohstoffeinsatz sowie die CO₂-Emissionen bezeichnet, die bei der Herstellung unserer Konsumgüter im In- und Ausland anfallen. Bei den indirekten CO₂-Emissionen und beim Energieverbrauch spricht man dann auch vom CO₂- bzw. Energiegehalt der Konsumgüter. Durch den Import von Gütern oder sogenannten Vorleistungen entsteht ein wesentlicher Teil dieser indirekten Umweltinanspruchnahme unseres Konsums im Ausland.
Die Bundesregierung hat sich in der Nachhaltigkeitsstrategie zum Ziel gesetzt, die globale Umweltinanspruchnahme in allen drei Bereichen kontinuierlich zu reduzieren (BReg 2021).
Wie ist die Entwicklung zu bewerten?
Der direkte und indirekte Energieverbrauch des Konsums der privaten Haushalte ist seit dem Jahr 2010 um 5,9 % zurückgegangen, aber im Vergleich zu 2014 wieder leicht angestiegen. Etwa 30,4 % des Energieverbrauchs des Konsums der privaten Haushalte entsteht im Ausland bei der Produktion von Gütern, die nach Deutschland importiert werden.
Eine ähnliche Entwicklung gibt es auch bei den CO₂-Emissionen bzw. dem CO₂-Gehalt der Güter. Insgesamt lagen die CO₂-Emissionen des Konsums privater Haushalte 2017 um 7,9 % unter dem Wert von 2010. Etwa 31,5 % der Emissionen sind durch die Produktion von Importgütern im Ausland entstanden.
Der Rohstoffeinsatz ist im Vergleich zu 2010 nicht zurückgegangen. Der Einsatz abiotischer Materialien (Erze, fossile Energieträger und sonstige Mineralien) ist seit 2010 um 2,1 % gesunken, bei der Biomasse hat es einen Anstieg um 3,0 % gegeben. Insgesamt wurden für den Konsum der privaten Haushalte 2021 ca. 659 Mio. t Rohstoffe eingesetzt.
In der Zusammenschau der drei Teilindikatoren ergibt sich ein durchwachsenes Bild: Während sich die CO₂-Emissionen und der Energieverbrauch insgesamt in die gewünschte Richtung entwickeln, bedarf es beim Rohstoffeinsatz weiterer Anstrengungen, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen.
Wie wird der Indikator berechnet?
Die Daten zur globalen Umweltinanspruchnahme des Konsums der privaten Haushalte werden in den umweltökonomischen Gesamtrechnungen vom Statistischen Bundesamt aus einer Reihe verschiedener Datenquellen berechnet. Dabei werden Input-Output- und Verflechtungs-Tabellen der deutschen Volkswirtschaft herangezogen. Anspruchsvoll ist vor allem die Bestimmung der indirekten Umweltinanspruchnahmen, daher liegen die Daten immer erst mit Verzögerung vor. Die Grundlage des Indikators wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes im Rahmen des Forschungsprojektes „Globale Umweltinanspruchnahme durch Produktion, Konsum und Importe“ vom Statistischen Bundesamt erarbeitet und in einem Methodenhandbuch beschrieben (Destatis 2020).
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel „Einkommen, Konsum, Energienutzung, Emissionen privater Haushalte".