Aufnahme von PFAS in Pflanzen

Junge Maispflanzen auf einem Feldzum Vergrößern anklicken
Pflanzen können PFAS aufnehmen.
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Aus den Böden können PFAS in das Grundwasser ausgewaschen, von Pflanzen aufgenommen und so in die Nahrungsketten eingetragen werden. Dies gilt ebenfalls für Beregnungswasser.

Pflanzen können Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (⁠PFAS⁠) aus dem Boden mit dem Wasser über ihre Wurzeln aufnehmen. Folgende Übergänge sind möglich (optional in Klammern):

  • Boden – Nutzpflanze – (Nutztier) – Mensch (auf Ackerbauflächen und in Nutzgärten)
  • Grund- oder Beregnungswasser – Boden – Nutzpflanze – (Nutztier) – Mensch

Die Aufnahme der Stoffe aus der Luft ist ebenfalls möglich, wurde jedoch bislang kaum erforscht. Der Transfer von PFAS in Pflanzen ist unterschiedlich. Kurzkettige PFAS werden vorrangig in wasserreiche Pflanzenteile transportiert, während langkettige PFAS sich eher in den Wurzeln anreichern. 

Die Aufnahme und Anreicherung in Pflanzen hängt von

  • den chemisch-physikalischen Eigenschaften der PFAS,
  • dem Konzentrationsniveau der PFAS im Boden,
  • den Bodeneigenschaften (Bodenart, Gehalt organischer Substanz, ⁠pH-Wert⁠, Salinität),
  • der Pflanzenart sowie
  • von klimatischen Faktoren wie z.B. Temperatur und Niederschlagsmenge ab.

Zur Aufnahme von PFAS in Pflanzen existieren bislang wenige wissenschaftliche Veröffentlichungen. In Baden-Württemberg (Nordbaden/Rastatt) wurden Untersuchungen zur Aufnahme von PFAS in Pflanzen durchgeführt. Dort reicherten sich die kurzkettigen PFAS in Winterweizen und Wintertriticale an. Auch Maispflanzen können PFAS aufnehmen, diese werden jedoch weniger in die Maiskörner verlagert.

Um zu verhindern, dass PFAS-haltige Pflanzen, Früchte oder Wurzeln als Nahrungsmittel vermarktet werden, hat sich ein Vorerntemonitoring bewährt, das durch die Behörden in belasteten Gebieten angeordnet werden kann. 

Den Transfer von PFAS aus Böden in Nutzpflanzen hat das Umweltbundesamt in der Studie „Erarbeitung von fachlichen Grundlagen für die Ableitung von Bewertungsmaßstäben für weitere bodenrelevante, bisher nicht in der BBodSchV enthaltenen Schadstoffen und Schadstoffgruppen in Böden (Schwerpunkt PFAS) im Wirkungspfad Boden-Pflanze“ untersuchen lassen (FKZ 3718 74 210 0, Laufzeit 2018 – 2021). Die Ergebnisse daraus wurden anschließend verwendet, um Prüfwertvorschläge für die Beurteilung von PFAS-Belastungen im Boden im Forschungsvorhaben „Ableitung von Bodenwerten für PFAS“ zu ermitteln (FKZ 3721 74 201 0, Laufzeit: 2021 – 2025).

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Schlagworte:
 PFC  Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)  Wirkungspfad Boden-Pflanze