Aqua Globalis. Fotografien vom Wasser

Wasser Momentaufnahmezum Vergrößern anklicken
Aqua Globalis
Quelle: Sven Hoffmann – Aqua Globalis

15. Mai bis 7. August 2013

Tiefblau, leuchtend grün, bleigrau, schlammig, kristallklar, weich und hart. Kein anderes Element ist derart verwandlungsreich wie das Wasser. Der Künstler und Fotograf Sven Hoffmann bereist seit Anfang der 1990er-Jahre verschiedenste Länder in Afrika, Asien, Europa, Südamerika und den USA immer auf der Suche nach dem Geheimnis und der Schönheit der Gewässer. Hoffmanns Fotografien sind Momentaufnahmen des alles durchströmenden Stoffes, der sich nutzen und verwerten lässt, der aber immer die Oberhand über uns Menschen behält. Sie erzählen von der Schönheit und zugleich ⁠Verletzlichkeit⁠, die von der wichtigsten Ressource des Lebens ausgehen. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Umweltbundesamt am Mittwoch, 15. Mai um 19 Uhr, laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Begrüßung
:
Dr. Thomas Holzmann
, Vizepräsident Umweltbundesamt
Führung durch die Ausstellung/Gespräch mit Sven Hoffmann
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau

Montag bis Freitag: 9 bis 19 Uhr,
Samstag bis Sonntag: 9 bis 16 Uhr
Eintritt frei

Drei Fragen an Sven Hoffmann

Herr Hoffmann, seit über 20 Jahren erkunden Sie mit dem Fotoapparat die Gewässer in allen Weltregionen. Woher rührt diese Faszination für das Medium Wasser?

Sven Hoffmann: Kurz vor dem Abschluss meines Kunststudiums waren wir Ende der 80er Jahre in Griechenland, auf Antiparos: Ein Stück Felsküste, flirrende Hitze, intensives Blau. Wir sprangen ins Wasser. Ich hatte einen alten Unterwassersack mit der Kamera drin und machte zwei unscharfe, noch analoge Fotos. Und die haben mich über drei, vier Jahre lang beschäftigt. Es wurde ein Projekt, aus dem sich immer mehr entwickelt hat. Ich habe gemerkt: Im Sommer draußen zu sein, im und unter Wasser zu arbeiten und das dann in Kunst umzusetzen, das ist, was mich trägt. Ich flüchte so oft ich kann möglichst weit weg von den Menschen, in mehr oder weniger unberührte Gewässer, um mit mir allein und dem Wasser zu arbeiten. Eine quasi spirituelle Handlung.

Sie versuchen mit den Mitteln der Fotografie sich ein Bild vom Wasser zu machen. Was steht dabei für Sie im Vordergrund?

Hoffmann: Für mich hat sich dieses Thema in den letzten Jahren stark diversifiziert. In letzter Zeit beschäftige ich mit Wasser in urbanen Räumen. Ich erforsche, wie sich die städtische Situation im Wasser widerspiegelt. Das Thema Wasser hat bei mir inzwischen verschiedene Abstraktionshöhen. Mit meinen neuen Arbeiten, den Shaped Photographs, verlasse ich das Rechteck und bewege mich hin zu organischen Formen. Aber die klassischen Fotos gibt es bei mir durchaus noch. Ich begreife sie als Sehnsuchtsbilder. Sie sind so abstrakt gehalten, dass es auch eine gemalte Oberfläche sein könnte. Ich habe Malerei studiert und aus dieser Sichtweise entwickelt sich mein fotografisches Sehen. Da gibt es keine Horizonte, keine räumlichen Bezugspunkte, es sind flächige Bilder. Dabei geht es um malerische Problemstellungen: Farbübergänge, Verläufe, das Gegeneinandersetzen von Farben.

Wasser und Mensch sind untrennbar miteinander verbunden. In Ihren Bildern tauchen weder Menschen noch andere Lebewesen auf. Warum denn eigentlich?

Hoffmann: Nicht seine Bewohner oder Nutzer, sondern das sie umgebende elementare Medium stehen im Focus meiner Arbeit. Ich widme diesem Medium den künstlerischen Respekt, den es verdient. Meine Bilder sind Projektionsflächen der Langsamkeit, so etwas wie der Versuch, dem visuellen Overkill einer sich immer schneller drehenden globalen Bildproduktion einen Moment des Innehaltens entgegenzusetzen.

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Schlagworte:
 Kunst und Umwelt