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UBA Güterverkehrskolloquium #7: Chancen im System der Güterbahnen

Dr. Sigrid Nikutta ist seit dem 1.1.2020 Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG und gleichzeitig Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG. Die DB Cargo AG ist als Europas größte Güterbahn in 17 Ländern aktiv und bildet mit ihren 30.000 Mitarbeiterinnen das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Zuvor war sie fast zehn Jahre lang Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe und führte das Unternehmen erstmals in die schwarzen Zahlen. Von 1996 – 2010 war sie bei der DB AG in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig. Dr. Sigrid Nikutta studierte Psychologie und promovierte 2009 an der LMU München. Weiterhin ist sie im Präsidium des Verbands der Berliner Kaufleute und Industriellen (VBKI), Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie Aufsichtsratsmitglied der Knorr-Bremse AG.

Chancen und Hemmnisse im System der Güterbahnen | Ein gesundes ⁠Klima⁠ ist die Grundlage unserer Existenz. Doch durch unsere Art zu leben, nimmt der Druck auf die natürlichen Lebensgrundlagen immer weiter zu. Wir wissen, dass die Klimakrise längst begonnen hat. Jetzt geht es darum zu erhalten, was uns erhält. Wie können wir also klimafreundlich leben?

Die Vorgaben im ⁠Klimaschutz⁠-Gesetz sind eindeutig: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein und die Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 um 48 Prozent gegenüber 1990 sinken.

Dafür gibt es einen großen Hebel – die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Die Umwelteffizienz des Schienengüterverkehrs ist dabei eindeutig: Ein Güterzug kann bis zu 52 LKW ersetzen und jede Tonne, die mit dem Güterzug transportiert wird, spart im Vergleich zum LKW mindestens 80 % der CO₂-Emissionen ein. Mit dem Einsatz von 100 % Ökostrom auf elektrifizierten Strecken und der Vertankung des Biokraftstoffs HVO 100 sind bei DB Cargo sogar schon heute klimaneutrale Transporte möglich. Der Güterzug ist damit das umweltfreundlichste, energieeffizienteste und auch das sicherste Gütertransportmittel.

Als DB Cargo ermöglichen wir unseren KundInnen mit unserem europäischen Netzwerk, 4.200 Zugangspunkten und täglich 3.600 Zügen schon heute klimafreundliche Lieferketten für ihre Produkte. Als europäischer Bahnlogistiker bieten wir einen schnellen Zugang zur umweltfreundlichen Schiene, um sofort CO₂ einzusparen: mit unserem Einzelwagenverkehr, Ganzzügen oder im Kombinierten Verkehr, bei dem Container von der Straße auf die Schiene verladen werden. Dabei gilt stets das Motto: „so viel Straße wie nötig, so viel Schiene wie möglich“. Dank unseres einzigartigen europäischen Einzelwagennetzwerks wird die Schiene auch für mittelständische Unternehmen mit geringem Sendungsvolumen und ohne eigenen Gleisanschluss flächendeckend zur Lkw-Alternative.

Der Schienengüterverkehr bietet somit auch einen internationalen Wettbewerbsvorteil in Zeiten ökologischen Wirtschaftens. Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs wird diesen Wettbewerbsvorteil noch weiter ausbauen. Die Digitale Automatische Kupplung ermöglicht längere, schwerere und schnellere Güterzüge und beschleunigt die Prozesse in der Zugabfertigung – damit kann die Transportkapazität um 15 % bei bestehender Schieneninfrastruktur gesteigert werden.

Schon heute holt DB Cargo europaweit jährlich mehr als 22 Millionen LKW von den europäischen Autobahnen und erspart unserer Umwelt damit sieben Millionen Tonnen CO₂.

Für eine vollständige Klimaneutralität des Güterverkehrs auf der Schiene arbeitet DB Cargo am Einsatz neuer Technologien wie Zweikraftlokomotiven, der Nutzung alternativer Kraftstoffe (HVO 100), Fahrassistenzsystemen für erhöhte Energieeffizienz und innovativen Güterwagen für eine erhöhte Auslastung der Güterzüge.

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