Transkription: Erklärfilm Zustand der Gewässer in Deutschland

[Für Mensch und Umwelt,
Umweltbundesamt]

[Zustand der Gewässer in Deutschland]

[Wir sehen ein Animationsvideo mit blauer Hintergrundfarbe als Symbol für Wasser. Das Gesagte wird mit Zeichnungen unterlegt, z. B. mit drei parallelen Wellen für fließendes Wasser.]

Deutschland ist ein wasserreiches Land. Wir nutzen das Grundwasser [358.000 km2] und die Flüsse [137.030 km], Bäche, Seen [2.423 km2] und Küstengewässer [14.450 km2] auf unterschiedliche Arten …

… als Trinkwasser, zur Bewässerung, als Transportweg, für die Industrie, zur Energiegewinnung oder zur Erholung.

[Während der Szene sehen wir zuerst ein gezeichnetes Glas mit Wasser, dann einen Traktor und Rasensprenger, dann ein Schiff, den Turm eines Kraftwerks, ein Wasserrad und eine Badeinsel mit Sonnenschirm.]

Und die Gewässer sind artenreiche Ökosysteme.

[Jetzt sehen wir gezeichnete Fische, die unterhalb der Wasserwellenlinie schwimmen.]

An rund 30.000 Messstellen werden sie regelmäßig überwacht. Bei Oberflächengewässern, also Flüssen, Seen und Küstengewässern werden der ökologische und chemische Zustand bewertet, beim Grundwasser die Menge und der chemische Zustand. Dazu verpflichtet uns die Europäische ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠, das Ziel, einen guten Zustand der Gewässer sicherstellen.

[Wir sehen im Folgenden die Umrisse von Deutschland und wiederum Zeichnen dessen, was der Sprecher erzählt. In Tortendiagrammen werden die einzelnen Zustände nach Ampelfarben rot und grün dargestellt.]

Leider sind die Gewässer in Deutschland in keinem guten Zustand [rote Schrifthinterlegung]. Die meisten Oberflächengewässer leiden unter menschlichen Nutzungen, Flussbegradigungen, und Staudämme zerstören Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Vielfach fehlen Ufervegetationen und lebensnotwendige Auen. Zudem gelangen zu viele Nähr- und Schadstoffe in die Gewässer durch Abwasser aus Haushalten [10.000.000.000 m3/Jahr] und Industrie oder durch intensive landwirtschaftliche Nutzung. Das kann zu übermäßigen Algenwachstum und Sauerstoffmangel und zur Schädigung von Tieren und Pflanzen führen.

Nur wenige Oberflächengewässer sind in gutem ökologischem Zustand [ökologischer Zustand: Kreisdiagramm mit grüner Hinterlegung auf einer Skala von sehr gut, gut, dann roter Hinterlegung mäßig, unbefriedigend, schlecht].

In einem guten chemischen Zustand ist sogar kein einziges. Ein großes Problem sind zu hohe Quecksilber-Konzentrationen. Quecksilber gelangt durch die Verbrennung von Öl und Kohle über die Luft in die Gewässer. Dazu kommen viele weitere Chemikalien.

Ein Drittel der Grundwasserkörper ist in einem schlechten chemischen Zustand, Hauptgrund sind hohe Nitrat-Einträge aus der Landwirtschaft. Besser sieht es bei der Grundwassermenge aus. Nur 5 % der Messstellen vermelden einen zu geringen Grundwasserpegel. Doch das Grundwasser wird nicht ausreichend aufgefüllt. Zu heiße und zu trockene Sommer sind eine zunehmende Bedrohung.

[Zum Sprechertext werden entsprechende Zeichnungen eingeblendet – Regen und Hagel, ein Thermometer mit dem Schriftzug HITZE und TROCKENHEIT auf rotem Untergrund, tote Fische am Boden des gezeichneten Flusses.]

Überhaupt wirkt sich der ⁠Klimawandel⁠ in vielen Bereichen negativ auf die Gewässer aus. Starkniederschläge [⁠Starkregen⁠] spülen Schadstoffe aus Siedlungs- und Industrieflächen in die Gewässer. Anhaltende Hitze erwärmt Flüsse und Seen. Dadurch kommen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Ausbleibender Regen und hohe ⁠Verdunstung⁠ lassen die Wassermenge schwinden, schlimmstenfalls bis zum Austrocknen.

Dank ersten Gegensteuerns hat sich der Zustand vieler Gewässer in den letzten Jahren etwas verbessert.

[Die eingeblendete Schrift wechselt von dunkelrotem auf grünen Hintergrund. Wir sehen die oben im Negativen gezeichneten Animationen nun in grüner Farbe und positiv dargestellt – an Flüssen wachsen Bäume, Fische schwimmen durch Flüsse.]

So werden Kläranlagen kontinuierlich modernisiert. Und durch einen optimierten Düngereinsatz oder durch die Umstellung auf ökologischen Landbau soll der Nährstoff- und Pestizideintrag aus der Landwirtschaft verringert werden. Flüssen und Bächen [Staudamm, Begradigung] muss wieder mehr Raum zurückgegeben werden. Dadurch können sich wieder vielfältige Lebensräume bilden. Auen können Hochwasser und Nährstoffe zurückhalten und Wasser speichern. Das hilft auch, Dürreperioden besser zu überstehen.

Ein konsequenter Gewässerschutz erhält und schafft Lebensräume, fördert die ⁠Biodiversität⁠, macht die Gewässer widerstandsfähiger [⁠Resilienz⁠] gegenüber den Folgen des Klimawandels und erhöht die Lebensqualität von Mensch und Umwelt.

[umweltbundesamt.de/wasserrahmenrichtlinie, Umweltbundesamt]

 

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