Transkription: Erklärfilm Flugreisen und Klimawirkung

[Wir sehen ein Animationsvideo mit gezeichneten Elementen, die das verdeutlichen, was der Sprechertext erklärt. Wir starten mit der Einblendung einer stilisierten Weltkugel, daneben einem Thermometer mit orange-roter Hitzesäule und drei gezeichneten Flugzeugen, die verschiedene Fernziele ansteuern – Berge, Meer, Wüsten … und dabei CO2 ausstoßen.]

Fliegen ist für viele von uns mit Urlaub und Erholung verbunden. Doch beim Verbrennen vom Treibstoff Kerosin entsteht Kohlendioxid, CO2, welches als ⁠Treibhausgas⁠ den Wärmehaushalt der Erde beeinflusst und somit zur Erhitzung der Erde beiträgt.

[Neben dem Thermometer geht zuerst ein, dann gehen drei rote Pfeile in die Höhe.]

Da beim Flug weitere Stoffe freigesetzt werden, die so hoch in der ⁠Atmosphäre⁠ ebenfalls klimawirksam werden, ist die gesamte Treibhauswirkung durchschnittlich aber etwa dreimal höher als die des ausgestoßenen CO2. Die ⁠Klimawirkung⁠ dieser weiteren Stoffe und deren Folgeprodukten [Wasserdampf, Sulfat, Ozon, Kondensstreifen/Zirren, Ruß, Abbau von Methan] werden als Nicht-CO2-Effekte bezeichnet.

Flugreisen sind von allen Fortbewegungsarten die klimaschädlichste.

[Wir sehen ein Balkendiagramm zur Klimawirkung in CO2-Äquivalenten pro ⁠Personenkilometer⁠.]

Das bedeutet, dass hierbei die größte Klimawirkung von einer Person zurückgelegten Kilometer entsteht. Als Vergleich: Eine Reise von Deutschland nach Australien mit Hin- und Rückflug hat mehr Klimawirkung als vier Jahre lang einen PKW mit durchschnittlicher ⁠Fahrleistung⁠ zu nutzen. Oder einmal nach Sydney fliegen, entspricht vier Jahre lang Autofahren.

Bei dem Versuch, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, kommt man als einzelne Person oft nicht weit ohne die richtigen Rahmenbedingungen.

[Wir sehen eine einzelne männliche, gezeichnete Person mit einem Fragezeichen über dem Kopf und einem grünen CO2-Fußabdruck.]

Die zwei effektivsten Reduzierungsmöglichkeiten sind Heizen und Flugreisen. Während der Einbau einer modernen Heizung aber eben nicht von jeder Person selbst entschieden werden kann, ist es bei Flugreisen in der Freizeit oft der Fall. Die Entscheidung für oder gegen eine weitere Erderhitzung liegt bei privaten Flugreisen also bei jedem selbst.

[Wir sehen einen gezeichneten Heizkörper und ein trauriges Gesicht, sowie ein durchkreuztes Flugzeug und ein lachendes Gesicht.]

Falls Flugreisen nicht vermieden werden können, ist zu beachten, dass es deutlich schlechter für das ⁠Klima⁠ ist, Business Class zu fliegen, als Economy, weil dort im Schnitt weniger Personen pro Fläche transportiert werden können.

[Wir sehen den Sitzplan eines Flugzeugs mit Business (rot) und Economy Class (grün). Danach die stilisierte Weltkugel mit einem Pfeil für Direktverbindungen von A nach B.]

Günstiger ist es auch, direkte Flüge vor Umsteigeflügen zu bevorzugen. Wenn möglich, sollte die Bahn als Zubringer genutzt werden. Nun könnte man argumentieren, dass Fliegen durch technische Entwicklung klimafreundlich gemacht werden sollte. Dazu gibt es bereits Ansätze. Ein Beispiel sind E-Flugzeuge, die ähnlich wie E-Autos mit Batterien betrieben werden sollen. Die Batterien sind dafür jedoch zu schwer, um in absehbarer Zeit einen weiten Flug ohne Kerosin-Verbrennung zu ermöglichen.

[Zeichnung: ein Flugzeug, eine Batterie und 3 Kilogramm-Gewichte]

Eine andere Idee ist das Filtern von CO2 aus der Atmosphäre. Unter Verwendung von Wasser und Aufwendung großer Mengen an erneuerbarer Energie kann daraus nachhaltiger synthetischer Kraftstoff hergestellt werden. [Zeichnung: Benzinkanister und durchgestrichene CO2-Wolke]

Während so, in der theoretischen Betrachtung, der Atmosphäre kein weiteres CO2 zugefügt wird, gibt es trotzdem eine zusätzliche Treibhauswirkung, die aus den bereits erwähnten Nicht-CO2-Effekten in großen Höhen resultiert. Die Anzahl der persönlichen Flugreisen zu reduzieren, ist zurzeit also die wichtigste Möglichkeit, die wir zum ⁠Klimaschutz⁠ in diesem Bereich haben. Allerdings stehen Personen gerade bei der Reduzierung von Flugreisen oft vor der Herausforderung, dass das Reiseziel, entweder ohne Flugreise nicht erreichbar ist oder die Hin- und Rückreise einen nicht vertretbaren Zeitaufwand in Anspruch nehmen würde. [Animation: Mehrere Flugzeuge und die Weltkugel mit zwei Pins für weitentfernte Ziele – dazu eine Uhr und ein durchgestrichener Zug.]

Wie schon erwähnt, sind Flugreisen für viele von uns eng mit der Vorstellung von Urlaub verbunden.

[Wir sehen die Zeichnungen vom Anfang des Videos mit Bergen, Meer, Wüste …]

Dabei gibt es eine große Anzahl an Möglichkeiten, Flugreisen auszulassen, aber nicht auf den Urlaub verzichten zu müssen. Die erste Möglichkeit ist der Umstieg auf andere Verkehrsmittel. Michaela [lachendes Gesicht] beispielsweise ersetzt Kurzstreckenflüge gerne mit der Bahn oder dem Fernbus. Sie kann dabei unterwegs den Blick in die Landschaft genießen und kommt direkt in der Stadt an. Ein weiterer Vorschlag sind Urlaubszielwechsel. Diese sind natürlich nicht immer möglich. Michaela kann sich zum Beispiel das Opernhaus Sydney nur in Australien angucken [Einblendung des Australien-Umrisses mit Zeichnung des Opernhauses mit seinem markanten Dach].

Mit weniger häufigen, aber dafür gegebenenfalls längeren Urlauben kann die Klimawirkung durch die Flüge zumindest reduziert werden. Ein längerer Aufenthalt in Australien ist weniger klimaschädlich als mehrere kurze Reisen zu den Inseln im Pazifik. Bei unspezifischen Zielen wendet Michaela jedoch gerne diese Strategie an: Ihr Urlaubswunsch an einen warmen Strand zu fahren, muss nämlich nicht mit einem Flug nach Australien umgesetzt werden, sondern kann auch beispielsweise im näheren Frankreich, ohne Flugreise, verwirklicht werden.

Als Letztes versucht Michaela, den Weg noch als Teil des Ziels, beziehungsweise des Urlaubs, anzusehen. Ob dies als Radurlaub geschieht oder ob eine Autofahrt mit vielen Zwischenstopps an Bauernhöfen, Wanderfahrten, schönen Städten oder lieben Verwandten geplant wird, bleibt dabei jedem selbst überlassen.

Wir haben viele Möglichkeiten, unsere Urlaubsanreise klimafreundlich zu gestalten und somit den ⁠Klimawandel⁠ zu begrenzen.

[Das Video endet damit, dass das Flugzeug verschwindet und die Weltkugel in den Händen gehalten grüner wird und aus ihr ein Baum wächst. Video erstellt von Lea Fouckhardt – in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt, 2022]

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