Dataport AöR: Langlebige und reparaturfreundliche IT

Dataport konsolidiert die Beschaffung von Hardware zur IT-Arbeitsplatzausstattung und die Erbringung von zugehörigen Dienstleistungen für die Landesverwaltungen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Bremen in einem Umfang von ca. 100.000 Arbeitsplätzen. Dadurch hat Dataport große Möglichkeiten für ökonomische und ökologische Synergien auch im Bereich der Kreislaufwirtschaft.

In der Hardwarevergabe werden u.a. Clientgeräte wie Monitore, Notebooks und Desktopcomputer beschafft. Zugleich werden Dienstleistungen vergeben, die den gesamten Lebenszyklus unter den Gesichtspunkten der ⁠Nachhaltigkeit⁠ unterstützen. So überwacht Dataport etwa gemeinsam mit Electronics Watch die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette, fordert Gütezeichen wie etwa TCO certified und lässt sich Konzepte zur Verpackung und Anlieferung vorlegen.

Für die Geräte wird eine erste Nutzungszeit von fünf Jahren (bei Monitoren länger) im Gegensatz zu den üblichen vier Jahren angestrebt. Für diese Zeitspanne werden für die Lebenszykluskosten u. a. die Energiekosten erhoben und anhand geeigneter Messungen überprüft. Die Reparaturprozesse, die Ersatzteilverfügbarkeit, Garantie und das interne Pooling werden beim Kauf der Geräte eingeplant und die Umsetzung sichergestellt. Auch die Nachnutzung durch einen Wiederverkauf (Remarketing) oder eine Spende ist Teil des Gesamtprozesses.
Bisher wurden die Nachhaltigkeits- und Kreislaufaspekte folgendermaßen in der Leistungsbeschreibung verankert:

MUSS-Kriterien:

  • Geräte erfüllen die Kriterien des jeweils aktuell geltenden TCO-Gütezeichens. Der Nachweis ist durch das produktbezogene Zertifikat oder einen gleichwertigen Nachweis im Sinne des § 34 VgV zu erbringen.

SOLL-Kriterien:

a. Umweltkriterien

  • Bewertung der Energiekosten über 5 Jahre.
  • Je länger die Ersatzteilverfügbarkeit, desto besser wurden Angebote im Leistungsverzeichnis (LV) bewertet.
  • Der Bieter bietet ergänzend zur Gewährleistung optional eine bestellbare Garantieerweiterung auf 36 Monate sowie für Arbeitsplatz-PCs und Notebooks auf 48 Monate an. Die Garantiedauer wurde im LV bewertet.

b. Qualitätskriterien

  • Konzept Anlieferung und Verpackung: Verpackungen sind unter dem Gesichtspunkt der Abfallvermeidung auf das Notwendigste zu beschränken. Im Konzept waren Angaben zur konkreten Beschaffenheit der verwendeten Verpackung zu machen (Recyclingfähigkeit, Anteil recyceltes Material, Altpapier).
  • Umgang mit nicht mehr benötigter Hardware: Die Landes- und Kommunalverwaltungen, die sich aus dem Vertrag bedienen, haben die Möglichkeit, IT-Hardware nach dem Ende ihres Lebenszyklus in einen geordneten Remarketing-Prozess zu übergeben. Ziel ist es, dass die Geräte direkt beim Kunden abgeholt werden, Datenträger zertifiziert gelöscht und die Geräte dann in die Nachnutzung überführt werden.

Effekte und Einsparungen

Grund der Einsparung

Nutzungszeitverlängerung
► Erste Nutzungszeit von 4 auf 5 Jahre (hoher Standard, Reparaturprozesse, Ersatzteilverfügbarkeit, qualifiziertes Servicepersonal, Gerätepoolbildung, Verfügbarkeit der Sicherheitsupdates und -patches)
► Zweite Nutzungszeit um weitere 3 Jahre auf insgesamt 8 Jahre (Remarketing, Spenden, usw.)

Bemerkungen

Laut Öko APC des UBA führt eine Verlängerung der Nutzungszeit eines Notebookarbeitsplatzes von drei auf sechs Jahre zu einer Einsparung von rund 30 % der Treibhausgasemissionen. Eigene Berechnungen auf Basis von Product-Carbon-Footprint-Daten zeigen, dass eine Verlängerung von vier auf acht Jahre sogar etwa 40 % Einsparung ermöglicht. Dies erklärt sich aus den kontinuierlich sinkenden Emissionen während der Nutzungsphase, die sowohl auf die steigende Energieeffizienz der Geräte als auch auf den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix zurückzuführen sind.
Für die folgenden überschlägigen Berechnungen wird angenommen, dass ein Notebook im Durchschnitt 0,17 Tonnen CO₂-Äquivalente pro vier Jahre verursacht. Von insgesamt 100.000 Notebookarbeitsplätzen gehen rund 60 Prozent, also 60.000 Geräte, in eine zweite Nutzungsphase über. Wird ein Gerät nach jeweils vier Jahren ersetzt, summieren sich die Emissionen über acht Jahre hinweg auf 0,34 Tonnen CO₂e pro Arbeitsplatz. Hochgerechnet auf die gesamte Flotte von 60.000 Geräten entspricht dies einer Baseline von 20.400 Tonnen CO₂e. Bei einer Verlängerung der Nutzungszeit auf acht Jahre entfallen im Vergleich zu diesem Szenario der zwei kurzen Zyklen rund 35 Prozent der Emissionen. Das entspricht einer Gesamteinsparung von etwa 7.140 Tonnen CO₂e über acht Jahre beziehungsweise rund 892 Tonnen pro Jahr.

Verwendete Arbeitshilfen

  • TCO certified, Energy Star
  • Eigene Berechnungen

Unterlagen

Folgende Informationen werden interessierten (insbesondere öffentlichen) Auftraggebern für gleichartige Ausschreibungen auf Anfrage zur Verfügung gestellt:

  • Ausschreibungstext
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Schlagworte:
 Hardware  Monitore