Viele Städte und Ballungsräume, die mit hohen Wachstumsraten konfrontiert sind, stehen vor großen städtebaulichen Herausforderungen, um den Bedarf an Wohnraum, Gewerbeflächen, sozialen Einrichtungen etc. im Rahmen ihrer Innenentwicklung innerstädtisch zu decken und nicht am Stadtrand im städtebaulichen Außenbereich. Gleichzeitig können auch Kapazitätsgrenzen der innerstädtischen Infrastrukturen entstehen, die wiederum dem Leitbild der kompakten und damit flächensparenden Innenentwicklung entgegenstehen.
Das vom Umweltbundesamt beauftragte und begleitete Projekt „Ökologische Auswirkungen integrierter Innenentwicklungskonzepte auf die Infrastrukturen urbaner Wachstumsregionen“ hat vor diesem Hintergrund untersucht, wie die Auswirkungen der Innenentwicklung aus Umweltsicht zu bewerten sind, wo Potenziale oder Kapazitätsgrenzen liegen und welche ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge zwischen Infrastrukturentwicklung und Innenentwicklung bestehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Potentiale der Innenentwicklung häufig unterschätzt werden und Innen- vor Außenentwicklung auch in Wachstumsregionen möglich ist. Vor allem die disperse Innenentwicklung, also die Erschließung von Potenzialen auf Baulücken und minder genutzten Grundstücken, Aufstockung von Gebäuden etc. zeigt hohe Synergien für die Nutzung bereits bestehender Infrastrukturen. Auch eine verstärkte Aktivierung nicht-baulicher Innenentwicklungspotenziale wie ungenutzte und untergenutzte Immobilien können dazu beitragen, dem Wachstum zu begegnen und gleichzeitig Umweltbelastungen und Kosten für zusätzliche technische Infrastrukturen zu minimieren. Engpässe zeigen sich aus Infrastrukturperspektive in der Praxis vor allem beim ruhenden Verkehr, infolge der Verringerung von Stellplatzflächen. Mit seinen Funktionen für Lebensqualität, Erholung und Klimaanpassung spielt auch das Stadtgrün als grüne Infrastruktur eine wichtige Rolle im urbanen Raum.
Die zentralen Handlungsempfehlungen zur Förderung der Innenentwicklung im Zusammenspiel mit den technischen Infrastrukturen sind in der Broschüre "Innenentwicklung in urbanen Wachstumsregionen" an die zuständigen Facheinheiten in den Kommunen (wie Stadtplanung, Bauen, Verkehrswesen, Abfall, Energie, Grünordnung etc.) aufbereitet.