Mit dem organisch gebundenen Kohlenstoff im Boden (engl.: Soil Organic Carbon – SOC) sind viele wichtige Ökosystemdienstleistungen des Bodens wie die Filterung und Speicherung von Wasser, der Aufbau und Erhalt der Bodenstruktur, die Sicherung der Nährstoffversorgung sowie die Festlegung und der Abbau von Schadstoffen verbunden. Er spielt zudem eine wesentliche Rolle beim Klimaschutz – in Bodenprofilen der eisfreien Landoberfläche sind geschätzte 3000 Gigatonnen Kohlenstoff gebunden.
Aber was passiert, wenn der Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff im Boden abnimmt? Ein Rückgang des SOC-Vorrates kann auf eine Verschlechterung bzw. sogar auf den Verlust von Land und Böden hindeuten. Hierzu gehören beispielsweise Wind- und Wassererosion, Verdichtung, verminderte Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeiten sowie der Verlust an Lebensraum für Bodenorganismen, die u.a. zu vermindertem Pflanzenwachstum und Ernteeinbußen führen können.
Daher wird dem Vorrat an organischem Bodenkohlenstoff eine besondere Rolle als möglicher Indikator bei der Umsetzung der bodenbezogenen globalen Nachhaltigkeitsziele (engl. Sustainable Development Goals – SDGs) zugeschrieben.
Diese 17 globalen Nachhaltigkeitsziele und zugehörigen 169 Unterziele, welche die Armut beenden, den Planeten schützen und allen Menschen Wohlstand sichern sollen, wurden im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen werden Land und Böden direkt und indirekt von verschiedenen SDGs und Unterzielen adressiert. Zu nennen ist hier insbesondere das SDG-Unterziel 15.3 zur Erreichung einer „landdegradationsneutralen Welt“ bzw. „Welt ohne Nettobodenverlust“.
Das Gutachten „Soil Organic Carbon – An Appropriate Indicator to Monitor Trends of Land and Soil Degradation within the SDG Framework?“ beleuchtet die Bedeutung des organisch gebundenen Kohlenstoffs und sein Potenzial als Indikator für Land- und Bodendegradation.