Junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren verbinden Umwelt und Nachhaltigkeit stark mit globalen und zukunftsorientierten Fragen. Auch schätzen sie häufiger als Ältere den Umwelt- und Klimaschutz als eines der beiden wichtigsten Probleme unserer Zeit ein – wenngleich Naturkatastrophen, Umweltverschmutzung und soziale Ungerechtigkeiten in ihrem eigenen Alltag kaum sichtbar und erfahrbar sind.
Dies sind einige zentrale Aussagen der Studie zum Umweltbewusstsein und Umweltverhalten junger Menschen, die im Rahmen der Umweltbewusstseinsstudie 2014 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und des Umweltbundesamts (UBA) entstanden ist. Anlässlich des Erscheinens der Studie diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und des Umweltbundesamts (UBA) am 26. Januar 2016 mit 40 jungen Klima- und Umweltschützer/innen in Berlin. Der Workshop "Junge Umwelt" ging den Fragen nach, welche Bezüge junge Menschen zwischen Umwelt und Alltag erleben, welche Ideen sie für den Umwelt- und Klimaschutz haben und welche Wünsche sie an die Nachhaltigkeitspolitik richten. Gemeinsam mit der Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter im BMUB, der UBA-Präsidentin Maria Krautzberger und den Autor/innen der Umweltbewusstseinsstudie diskutierten sie die Untersuchungsergebnisse und erarbeiteten Ideen und Vorschläge, wie noch mehr junge Menschen für Umwelt und Nachhaltigkeit begeistert werden können.
Im Großen und Ganzen stimmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops den Studienergebnissen zu. Ihre Erfahrungen bestätigen den hohen Leistungs- und Bildungsdruck, dem die junge Generation ausgesetzt ist, und durch den im Alltag wenig Zeit für einen aktiven Einsatz zum Umwelt- und Klimaschutz bleibt. Gleichzeitig beobachten sie ein wachsendes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen in ihrer Altersgruppe; nur wissen viele nicht, was sie konkret tun können. Zum Beispiel beim nachhaltigen Konsum. Trotz vieler guter Ansätze und Angebote etwa in den Bereichen Mobilität und Ernährung sehen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops noch immer viel zu viele hinderliche Strukturen und unnötige Regelungen. Vor diesem Hintergrund diskutierten sie über jugendgerechte Konsummöglichkeiten und kreative Lösungsansätze.
Auch die Themen Umweltbildung und Umweltkommunikation kamen bei den Diskussionen nicht zu kurz. Ganz besonders wichtig sind jungen Menschen in diesem Zusammenhang ein hoher Praxisbezug und Erlebnischarakter der Bildungsangebote. Von Schulen und anderen Bildungsinstitutionen wünschen sie sich zum Beispiel fächerübergreifende Lernangebote, Projektwochen zu Nachhaltigkeit und Exkursionen in die Natur. Schulen sollten zudem nicht nur ein Ort der reinen Wissensvermittlung sein, sondern ein Forum für Diskussionen, Auseinandersetzungen und Inspirationen zum Thema Umwelt- und Naturschutz bieten. Und auch für Städte sehen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops noch viele unausgeschöpfte Möglichkeiten, sozial-ökologische Alternativen zu unterstützen und weiter zu verbreiten.
Das BMUB und das UBA danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre interessanten Beiträge und die anregenden Diskussionen. Der Workshop „Junge Umwelt“ ist Bestandteil eines regelmäßigen, offenen Austausches mit jungen Menschen über die aktuellen Herausforderungen der Umweltpolitik.