Löss entstand zumeist in der letzten Eiszeit bis vor rund 13.000 Jahren, als Gletscher und Frost Felsen und Steine zu Gesteinsmehl zerkleinerten. Durch den Wind wurde das Ausgangsmaterial für den Lössboden in vielen Teilen Deutschlands abgelagert. Als Ausgangssubstrat bildet Löss die Grundlage für die ackerbaulich günstigsten Böden.
Lössboden speichert neben Wasser auch Nähr- und Schadstoffe. Diese können sich gut an der großen Oberfläche der feinen Bodenpartikel anlagern. Nährstoffe stehen so für Pflanzen zur Verfügung. Gleichzeitig können schädliche Stoffe vom Boden zurückgehalten werden, was zum Schutz unseres Grundwassers beiträgt. Um den Boden und seine Filterkapazität nicht zu überfordern, müssen die eingetragenen Stoffe abbaubar sein. Den Abbau erledigen Mikroorganismen. Deren hohe Aktivität im Lössboden trägt zu einer schnellen Umsetzung unerwünschter Stoffe bei.
Doch ein Lössboden ist empfindlich. Das Material wurde einst vom Wind gebracht, es kann also auch wieder davongetragen und ebenso leicht vom Wasser weggespült werden. Weil sich Lössboden ohne eine neue Eiszeit nicht wieder bilden kann, müssen wir ihn erhalten. Der beste Schutz gegen Erosion ist eine ganzjährige Pflanzendecke und möglichst viele Hecken und Bäume.
Was aber tun, wenn unter den guten Böden etwas liegt, das man auch nutzen möchte, wie vielerorts die Braunkohle? Wenn nach dem Abbau der Kohle im Tagebau der zuvor abgetragene Löss mit einer ausgefeilten Methode wieder aufgebracht wird, kann es gelingen, weite Landschaften für die Nutzung zurückzugewinnen. Auf den rekultivierten Flächen entwickeln sich die Böden dann von Neuem und erfüllen so wichtige Funktionen im Natur- und Landschaftshaushalt.