Lössboden ist „Boden des Jahres 2021“

Großes ausgehobenes Loch auf einer Wiese; Bodenprofil vom Lössboden zu sehenzum Vergrößern anklicken
Boden des Jahres 2021: Lössboden
Quelle: BGR Hannover

Lössboden ist ein wertvoller Boden im Ackerbau und erfüllt zahlreiche Funktionen – er speichert Nährstoffe, hält aber auch Schadstoffe zurück und hilft so, das Grundwasser sauber zu halten. Ohne eine neue Eiszeit kann er sich nicht erneut bilden. Deshalb müssen wir ihn schützen und erhalten.

Löss entstand zumeist in der letzten Eiszeit bis vor rund 13.000 Jahren, als Gletscher und Frost Felsen und Steine zu Gesteinsmehl zerkleinerten. Durch den Wind wurde das Ausgangsmaterial für den Lössboden in vielen Teilen Deutschlands abgelagert. Als Ausgangssubstrat bildet Löss die Grundlage für die ackerbaulich günstigsten Böden.

Lössboden speichert neben Wasser auch Nähr- und Schad­stoffe. Diese können sich gut an der großen Oberfläche der feinen Bodenpartikel anlagern. Nährstoffe stehen so für Pflan­zen zur Verfügung. Gleichzeitig können schädliche Stoffe vom Boden zurückgehal­ten werden, was zum Schutz unseres Grundwassers beiträgt. Um den Boden und seine Filterkapazität nicht zu überfordern, müssen die eingetragenen Stoffe abbaubar sein. Den Abbau er­ledigen Mikroorganismen. Deren hohe Aktivität im Lössboden trägt zu einer schnellen Umsetzung unerwünschter Stoffe bei.

Doch ein Lössboden ist empfindlich. Das Material wurde einst vom Wind gebracht, es kann also auch wieder davongetragen und ebenso leicht vom Wasser wegge­spült werden. Weil sich Lössboden ohne eine neue Eiszeit nicht wieder bilden kann, müssen wir ihn erhalten. Der beste Schutz gegen ⁠Erosion⁠ ist eine ganzjährige Pflanzendecke und möglichst viele Hecken und Bäume.

Was aber tun, wenn unter den guten Böden etwas liegt, das man auch nutzen möchte, wie vielerorts die Braunkohle? Wenn nach dem Abbau der Kohle im Tagebau der zuvor abgetragene Löss mit einer ausgefeilten Methode wieder aufgebracht wird, kann es gelingen, weite Landschaften für die Nutzung zurück­zugewinnen. Auf den rekultivierten Flächen entwickeln sich die Böden dann von Neuem und erfüllen so wichtige Funktionen im Natur- und Landschaftshaushalt.

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