Hintergrund und Ziele
Das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte FuE-Vorhabens "Wälder und Klimawandel" setzt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Naturschutz im Wald sowie die Waldnaturschutzpolitik in Deutschland auseinander.
Der Klimawandel ist seit jüngerer Zeit Gegenstand vieler wald- und naturschutzpolitischer Diskussionen in Deutschland. Tritt er im prognostizierten Umfang ein, wird er den Handlungsspielraum für die Waldpolitik in den nächsten Jahrzehnten erheblich verändern. Schon jetzt stellt er politische Entscheidungsträger im Hinblick auf die Verantwortung für zukünftige Generationen vor große Herausforderungen.
Hinsichtlich der Folgen des Klimawandels für bestehende Konzepte des Waldnaturschutzes besteht Forschungsbedarf. Im Projekt werden daher aktuelle Werte- und Referenzsysteme des Waldnaturschutzes und von diesen abgeleitete Schutzstrategien sowie das heutige naturschutzpolitische Instrumentarium im Hinblick auf die Klimaveränderung untersucht. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen Vorschläge für die künftige strategisch-konzeptionelle Ausrichtung des Naturschutzes und der Waldnaturschutzpolitik auf Bundesebene – als Rahmen für regional differenzierte Anpassungsstrategien – erarbeitet werden.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Nutzung aktueller Klimaprojektionen
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Die globale Erwärmung, mit einem erwarteten Anstieg der Jahresmitteltemperatur in einer bisher nie dagewesenen Geschwindigkeit, lässt eine besondere Beeinträchtigung von Waldökosystemen aufgrund ihrer vergleichsweise langsamen Reaktionsgeschwindigkeit und Überprägung durch den Menschen erwarten. Aus dem Klimawandel resultierende Veränderungen können u. a. dazu führen, dass Lebensräume nicht länger den Anforderungen bestimmter Tier- und Pflanzenarten entsprechen. Diese Problematik wird durch die teils noch erheblichen Unsicherheiten, hinsichtlich der Qualität sowie den zeitlichen und räumlichen Unterschieden der Klimaveränderung, dem Zusammenwirken mit anderen anthropogenen Einflüssen und den möglichen Reaktionen von Ökosystemen (z.B. Habitatfragmentierung, Stickstoffdeposition) verstärkt.
Während sich einige naturschutzfachliche Wertegerüste und Strategien möglicherweise als relativ beständig erweisen, könnten andere, bislang oftmals für konstant erachtete Größen und Bezugsmodelle wie die potenziell natürliche Vegetation, Biotopkartierungen und damit verbundene Referenz- und Alarmierungssysteme (z.B. Rote Liste), in Frage gestellt werden. Daraus resultierend sind Auswirkungen auf die Ziele, Argumente und Handlungen waldnaturschutz- und forstpolitischer Akteure zu erwarten bzw. bereits zu beobachten.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Möglichkeiten der Anpassung von Waldökosystemen an den prognostizierten Wandel werden analysiert. Ziel ist dabei die Identifizierung potenzieller zukünftiger Leitbilder und Referenzsysteme des Waldnaturschutzes. Begleitend wird die zukünftige Anwendbarkeit des vorhandenen nationalen waldnaturschutzpolitischen Instrumentariums unter den Aspekten des Klimawandels untersucht und verbessert.
Wer war oder ist beteiligt?
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Institut für Landespflege;
Universität Freiburg
Institut für Landespflege
Tennenbacher Straße 4
D-79106 Freiburg