Hintergrund und Ziele
Die extremen Hochwasserereignisse an großen mitteleuropäischen Flüssen seit Mitte der 1990er Jahre haben zu schwerwiegenden ökonomischen, sozialen und ökologischen Schäden geführt. Dadurch ist die Dringlichkeit eines verbesserten gesellschaftlichen Managements von Hochwasserrisiken deutlich geworden. Zum einen stellt sich die Frage, wie die komplexen Zusammenhänge zwischen extremen Hochwasser und dessen Schäden präziser abgeschätzt werden können. Dabei sind gerade auch mittelfristige Veränderungen durch den Klimawandel und den Anstieg der Vermögenswerte zu berücksichtigen. Zum anderen geht es um die Verbesserung der Wirksamkeit von Vorsorgemaßnahmen.
Ziele:
Im Verbundvorhaben werden Veränderungen von Risiken durch extreme Hochwasserereignisse in großen Flussgebieten und Möglichkeiten ihres integrierten Managements untersucht. Fallbeispiel ist das transnationale Einzugsgebiet der Elbe mit vertiefender Betrachtung der Hochwasserrisiken entlang des deutschen Elbelaufs. Hochwassergefahr, Vulnerabilität und Schadensentstehung werden auf der Makroskala raumzeitlich hochauflösend simuliert. Dabei werden speziell der mittelfristige Klimawandel und der Wandel der Flächennutzungen in den Flussauen bis zum Jahr 2055 berücksichtigt. Darauf aufbauend werden wasserwirtschaftliche, bauliche sowie raumplanerische Handlungsoptionen konzipiert und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Effizienz analysiert. Abschließend erfolgt eine multikriterielle Bewertung von Risiken und Maßnahmen.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Erzgebirge, Thüringer und Bayrischer Wald
- Nordostdeutsches Tiefland
- Nordwestdeutsches Tiefland
- Südostdeutsche Becken und Hügel
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Projektionen zum Klimawandel werden mit dem Regionalmodell REMO und dem regionalen statistischen Modell STAR durchgeführt. Zusätzlich werden Flächen- bzw. Landnutzungsveränderungen berücksichtigt.
- Flusshochwasser
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
2055
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Betrachtung der Folgen von extremen Hochwässern und der damit verbundenen Gefahren und Risiken.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Im Rahmen der Wirkungsanalyse wird untersucht, wie sich die Hochwassergefahr, die Vulnerabilität und die Schadenspotenziale durch sich ändernde naturräumliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ändern.
Verdeutlichung der Dringlichkeit eines verbesserten gesellschaftlichen Managements von Hochwasserrisiken durch Darstellung der schwerwiegenden ökonomischen, sozialen und ökologischen Schäden vergangener Hochwasserereignisse.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Bereitstellung von allgemeingültigen Erkenntnissen und Methoden, mit denen die Hochwasserrisiken in ihren flussgebietsbezogenen Zusammenhängen und in ihrer zeitlichen Dynamik beschrieben werden können sowie Gewährleistung einer maximalen gesellschaftlichen Verwertbarkeit der Resultate durch intensive Abstimmung mit relevanten Entscheidungsträgern der Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE), Bund, Ländern sowie ausgewählten Landkreisen und großen Städten.
- 2036–2065
Wer war oder ist beteiligt?
BMBF-Förderaktivität RIMAX "Risikomanagement extremer Hochwässer"
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (IÖR), Dresden
- Technische Universität Dresden:
Institut für Hydrologie und Meteorologie und Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik;
- Bundesanstalt für Gewässerkunde;
Zusammenarbeit:
- European Commission, DG Joint Research Centre (JRC), Institute for Environment and Sustainability (IES), Land Management Unit (LMU), Floods and other weather driven natural hazards (WDNH);
weitere Kooperationspartner:
- Dresden Flood Research Center;
- Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK);
- Max-Planck-Institut für Meteorologie;
- Verbindung zu den Projekten GLOWA-Elbe und FLOODsite.
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR)
Weberplatz 1
D-01217 Dresden