Untersuchungen zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Bodenerosion durch Wasser

Im Zusammenhang mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) sind perspektivisch überregionale Aussagen zur Vulnerabilität des Bodens gegenüber Klimaänderungen erforderlich, um langfristige Anpassungsstrategien zu erarbeiten. Zusätzlich werden für die aktuelle bundes- und EU-weite Umweltberichterstattung sowie zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie Informationen über den Zustand und die Gefährdung der Böden benötigt, welche die Grundlage für Maßnahmen zur Vorsorge und zur Gefahrenabwehr gegen Erosion bilden. Um die gegenwärtige und – vor dem Hintergrund prognostizierter Klimaänderungen – zu erwartende Entwicklung der potenziellen und nutzungsabhängigen Bodenerosion durch Wasser bewerten zu können, hat das Umweltbundesamt (UBA) das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderte Forschungsprojekt "Untersuchungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Bodenerosion durch Wasser" initiiert.
Ziele:
regionales Klimamodell WETTREG, Referenzperiode aus DWD-Daten: Zeitreihenanalysen zu Starkregenereignissen auf Tageswertbasis
1971–2010
Infolge der für das 21. Jahrhundert prognostizierten Klimaänderungen sind für die zukünftige Erosionsgefährdung Auswirkungen zu erwarten, die aus der Veränderung des (Stark-)Niederschlagsregimes und der Bodenbedeckung als Folge einer Anpassung der Vegetationsperioden landwirtschaftlicher Kulturpflanzen an die klimatischen Verhältnisse resultieren. Für den Boden- und Gewässerschutz lassen sich daraus negative Folgewirkungen ableiten, da infolge der Zunahme erosiver Niederschlagsereignisse eine verstärkte Erosionsgefährdung auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen – einhergehend mit höheren Bodenabträgen, Bodenfunktionsverlusten und einem Anstieg diffuser Stoffeinträge in die Gewässer – zu erwarten ist. Die Veränderung der Bodenbedeckung kann zusätzlich zu einer Verstärkung, aber auch Verminderung der Erosionsgefährdung führen.
Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass die Erosionsgefährdung durch Wasser in Deutschland bereits gegenwärtig ein Problemfeld darstellt, dem unter veränderten Klimabedingungen verstärkt Bedeutung beigemessen werden muss.
Es besteht seitens der Forschung immer noch ein wesentlicher Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbesserung des Erosionsmonitorings und der methodischen Weiterentwicklung bei der Erosionsmodellierung.
Es werden Empfehlungen / Handlungsstrategien für die Bodenbearbeitung unter dem Blickwinkel des Klimawandels erarbeitet.
Ziel sind Aussagen, wie sich mit angepassten Nutzungsszenarien (Fruchtfolgen und Kulturarten) der im Vorhaben berechnete zukünftige Bodenabtrag infolge der Erosion durch Wasser vermeiden bzw. kompensieren lässt.
BMU / UBA im Rahmen des Umweltforschungsplans
BMU/ UBA
Geoflux GbR, Mitteldeutsches Institut für angewandte Standortkunde und Bodenschutz (MISB);
Projektbeirat:
Universität Hohenheim
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
LBEG Niedersachsen
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
LLFG Sachsen-Anhalt
LfUG Sachsen
BGR
ZALF
FG II 2.7 Bodenzustand, Bodenmonitoring
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Germany