Hintergrund und Ziele
Das Projekt SUDPLAN befasst sich mit Anpassungsmaßnahmen für städtische technische Infrastrukturen im Klimawandel. Dafür wird ein webbasiertes Planungs-, Prognose und Trainingswerkzeug entwickelt. Dieses wird in den Pilotstädten Stockholm, Wuppertal, Linz und Prag entwickelt und vorgestellt. Es soll aber auch auf andere Städte in Europa für Anpassungsplanungen übertragbar sein.
Bestandteile von SUDPLAN:
Das Projekt wird langfristige Vorhersagen der für die Planung von urbanen Subsystemen wie Gebäude- und Landschaftsarchitektur, Verkehr und Transport, lokaler Wasserabfluss und Kanalisationsbemessung relevanten Umweltfaktoren zur Verfügung stellen. Dazu ist ein "allgemeiner Service" erstellt worden, der die Visualisierung von Umwelt- und Klimadaten ermöglicht, die dann als Input für lokale Modelle verwendet werden können. Ein weiterer Bestandteil ist das "Scenario Management System (SMS)", welches als ein interaktives, grafikbasiertes Entscheidungsunterstützungssystem eine Web-Umgebung anbietet, über die Nutzer Zugang zu lokalen Anwendungen in den Pilotstädten bekommen sollen.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Bayern
- Links- und rechtsrheinische Mittelgebirge
- Westdeutsche Tieflandsbucht
Stockholm, Wuppertal, Linz, Prag
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Im "allgemeinen Service" werden von SUDPLAN Modelle für das Downscaling von Klima- und Umweltdaten zur direkten Visualisierung und als Inputdaten für lokale Modelle bereitgestellt. Verwendet werden die globalen Klimamodellen ECHAM5, HADCM3 und CCSM3 mit den Emissionszenarien A1B und A2, das regionale Modell RCA3, das Modell MATCH für Luftqualität und HYPE für die Hydrologie vom schwedischen Wetterdienst (SMHI).
- Flusshochwasser
- Hitzewellen
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
- Niedrigwasser
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Sturm
Luftqualität
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Es werden die Folgen von Extremniederschlägen, Hochwasser, Luftverschmutzung, Hitzewellen und Stürmen betrachtet.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Die in der Pilotstadt Wuppertal eingesetzten Modelle können den Oberflächenabfluss im Verlauf eines Starkregenereignisses zufriedenstellend simulieren. Dabei kann der Einfluss des Klimawandels auf die Häufigkeit und Intensität zukünftiger Regenfälle berücksichtigt werden. Hierfür kann der spezielle Web-Dienste von SUDPLAN genutzt werden.
Darüber hinaus können auch lokale Baumaßnahmen zur Reduktion der Überflutungsrisiken (z.B. das Anheben von Bordsteinen) in Planspiele durchgespielt werden. Hierzu kommen die innovative Visualisierungsmöglichkeiten zum Einsatz, mit denen die Wirksamkeit solcher Maßnahmen eindrucksvoll dargestellt werden kann. Dies schafft eine gute Grundlage für den Abstimmungsprozess mit allen betroffenen Entscheidungsträgern und für die Beratung der betroffenen Eigentümer.
Im österreichisches Fallbeispiel werden Anpassungsmaßnahmen an intensivere Starkregenereignisse für die Kanalinfrastruktur in Linz untersucht. In Prag wird ein Planungswerkzeug entwickelt, um zu bewerten wie die Stadt auf ihre Umgebung wirkt und umgekehrt. Dies wird anhand der Qualität der Umwelt (Luftqualität) und ihren Einfluss auf die Abwanderung der Bevölkerung aus den Städten in die Vorstädte oder umliegende Gebiete beurteilt. In Stockholm wird ein Planungswerkzeug zur Bestimmung der Luftqualität entwickelt, welches die Risiken bei Überschreitung der nationalen Standardwerte und Umweltziele für heute und für zukünftige Klimaszenarien berücksichtigt.
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen
Das Planungs-, Prognose und Trainingswerkzeug soll der städtischen Infrastrukturplanung bei der Anpassung an den Klimawandel helfen, um mögliche Schäden zu verhindern oder zu reduzieren. Städteplaner können das webbasierte System verwenden, um die Konsequenzen der heutigen und zukünftigen Infrastruktur-, Transportsystem- und Städtebauentwicklung abschätzen zu können.
Wer war oder ist beteiligt?
Europäische Kommission (7. Forschnungrahmenprogramm);
spezifisches Programm "Zusammenarbeit" – Forschungsthema "Informations- und Kommunikationstechnologien"
Schwedisches Meteorologisches und Hydrologisches Institut (SMHI)
- AIT Austrian Institute of Technology GmbH (AIT),
- cismet GmbH,
- The Czech Environmental Information Agency (CENIA),
- Apertum IT AB,
- German Research Center for Artificial Intelligence (DFKI),
- The Stockholm-Uppsala Air Quality Management Association (SULVF),
- Stadt Wuppertal,
- Graz University of Technology (TUG)
Schwedisches Meteorologisches und Hydrologisches Institut (SMHI)
Folkborgsvägen 1
601 76 Norrköping