Hintergrund und Ziele
Das Projekt wird die Folgen des Klimawandels für sozioökonomische und natürlichen Systeme der Ostseeregion bewerten. Dafür werden insbesondere der Meeresspiegelanstieg und die veränderten Abflussmuster der Flüsse untersucht, da es hierdurch zu ausgedehnten Überflutungsereignissen kommen kann. Solche Überflutungen haben erhebliche Folgen für Städte und Regionen sowie für Ökosysteme im Ostseeraum und wirken sich auf die nachhaltige Entwicklung der Ostseeregion aus. Hiervon sind auch die Strategien und Konzepte der Raumentwicklung betroffen.
Ziel des Projekts ist die Bewertung der wichtigsten Folgen einer Veränderung des Meeresspiegels in der Ostseeregion. Zur räumlichen Lokalisierung der betroffenen Überflutungsgebiete werden geographische Informationssysteme (GIS) genutzt, in denen neben den Meeresspiegelveränderungen auch Landhebungs- oder Landsenkungsraten berücksichtigt werden können. Dadurch können rasterbasierte kartographische Präsentationen erstellt werden, die eine Abschätzungen und Darstellung der Meeresspiegelveränderungen in den nächsten 100 Jahren erlauben. Durch die Kombination mit einem digitalen Höhenmodell sowie Landnutzungs- und Bodendaten, können Ausdehnung und Konsequenzen der Meeresspiegelveränderungen bestimmt werden. In Fallstudiengebieten werden die gewonnenen Daten in ein GIS eingearbeitet und die überflutungsanfälligen Gebiete regional gekennzeichnet.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Dänemark
- Deutschland
- Estland
- Finnland
- Polen
- Schweden
- Mecklenburg-Vorpommern
- Schleswig-Holstein
- Küste
- Nordostdeutsches Tiefland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Im Projekt kommt das regionale Klimamodell RCAO (Rossby Centre Atmosphere Ocean Model - mit Daten aus HadAM3H) für die Projektionen über die zukünftigen Meeresspiegelveränderungen zum Einsatz. Das dreidimensionale hochauflösende Modell berücksichtigt Atmosphäre, Landoberfläche, Meer und Eis. Vier Klimaszenarien, die auf den Emissionsszenarien A2 und B2 des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) basieren, werden für die Abschätzung der Unsicherheiten in den Projektionen des zukünftigen Meeresspiegelanstiegs verwendet.
Meeresspiegelveränderungen zwischen 0 und 80 cm, wobei für die jeweiligen Fallstudiengebiete drei Szenarien differenziert werden: z.B. betragen die Werte für die Fallstudie Itä-Uusimaa in Finnland im Szenario "hoch" +70 bis +75 cm, im Szenario "mittel" +20 bis +25 cm und im Szenario "niedrig" wird eine Abnahme von 22 bis 27 cm durch Landhebungen projiziert. Für die Fallstudie Pärnu in Estland betragen die Werte +5 cm (niedrig), +52 cm (mittel) und +104 cm (hoch) relativ zum jährlichen Mittelwasserstand der Periode 1961–1990. Für das Abflussgeschehen der Flüsse werden als genereller Trend ein reduzierter Abfluss im Süden und ein zunehmender Abfluss im Norden der Ostseeregion angenommen. Veränderung des gesamten jährlichen mittleren Flussabflusses betragen zwischen -1,7% und +15%. Veränderung des extremen jährlichen Abflusses betragen zwischen ca. -30% und +40%.
- Flusshochwasser
- Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Betrachtete Klimafolgen sind Überflutungen tief liegender Gebiete in der Ostseeregion durch den Meeresspiegelanstieg oder durch erhöhte Abflüsse.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Die Vulnerabilitätsanalysen des Projekts beinhaltet sowohl eine Bewertung der Klimafolgen, als auch der sozioökonomischen und ökologischen Bewältigungs- bzw. Anpassungskapazität. Die Höhe der Vulnerabilität ist also ein Resultat der Stärke der Klimafolgen und der Anpassungskapazität bzw. -fähigkeit mit den Klimafolgen umzugehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vulnerabilität für die betrachteten Fallstudiengebieten unterschiedlich ist, da Exposition und Anpassungsfähigkeit variieren.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Im Vordergrund steht die Bewertung der Klimafolgen und nicht die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen. Die Ergebnisse des Projekts werden allerdings in einem Entscheidungsunterstützungssystem für die Bewertung der Klimafolgen zusammengefasst. Das Entscheidungsunterstützungssystem richtet sich an lokale und regionale Planungsautoritäten in den Fallstudiengebieten sowie an die Kooperationsstellen für die Raumentwicklung der gesamten Ostseeregion. Hieraus lassen sich dann auch Anpassungsstrategien z.B. für die Raumplanung in einem nächsten Schritt ableiten.
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
Europäische Union, Europäischer Regionalentwicklungsfond (European Regional Development Fund - ERDF), Ostseeregion (Baltic Sea Region - BSR), Interreg III B, Nachbarschafts-Programm
Geological Survey of Finland (GTK)
Centre for Urban and Regional Studies (CURS/YTK, Finnland);
Swedish Meteorological and Hydrological Survey (SMHI, Schweden);
Universität Greifswald (Deutschland); Regional Council of Itä-Uusimaa (Finnland);
Regional Planning Office Mecklenburg Vorpommern;
City Government of Pärnu; Geological Survey of Poland;
City Council of Gdansk;
Helsinki City; Stockholm City and Region;
Uusimaa Regional Council; Coastal Defense Division - Ministry of the Interior (Schleswig-Holstein);
Office of Regional Planning and Regional Transportation Stockholm County;
Geological Survey of Estonia
Geological Survey of Finland
Betonimiehenkuja 4
FI-02151 Espoo
Finland