Hintergrund und Ziele
Klimaänderungen spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung mariner Fischbestände. Es ist daher wichtig, den möglichen Einfluss des Klimawandels in ein modernes, ökosystembasiertes Bestandsmanagement einzubeziehen. Grundlage dafür ist ein umfangreiches Wissen über die sich gegenseitig beeinflussenden Effekte von Klimavariabiliät und Fischerei auf die marinen Ressourcen.
In RECLAIM ist von Wissenschaftlern aus 9 EU-Ländern untersucht worden, wie sich klimabedingte Änderungen in der Entwicklung der wichtigsten, kommerziell genutzten Fischbestände in Europa auswirken. Dabei hat RECLAIM das aktuelle Wissen über den klimabedingten Einfluss auf diese Populationen zusammengefasst und dieses Wissen genutzt, um modelbasiert die wichtigsten Antriebsprozesse für Veränderungen zu identifizieren.
Ziel von RECLAIM ist die Entwicklung und Verbesserung von Modellen zur Vorhersage von Klimaeffekten auf marine Ressourcen. Dazu ist - neben neuen Erkenntnissen zur Ökologie der Ozeane - eine Basis für zuverlässige Prognosen weiterer Veränderungen im kommerziellen Fischfang und der regionalen Fischereiwirtschaft erstellt worden.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Dänemark
- Deutschland
- Frankreich
- Großbritannien
- Niederlande
- Norwegen
- Küste
Atlantik
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Basis über den möglichen Klimawandel sind die Erkenntnisse des IPCC (3. und 4. Sachstandsbericht); Veränderungen von Salzgehalt und pH-Wert sowie Wassertemperatur basieren auf globalen Klima- bzw. Zirkulationmodellen.
Ergebnisse sind z.B.: Luft- und Wassertemperaturerhöhung, Veränderungen der Niederschlagsmengen (Zunahme in Nordeuropa und Abnahme in Südeuropa) sowie Meereisrückgang. Durch erhöhte Salinität in den Tropen aufgrund höherer Evaporation wird salzigeres Wasser nordwärts transportiert, was zu einer höheren Salinität in den Gebieten des Nordostatlantiks einschließlich der Barentssee führt. In der Ostsee nimmt die Salinität durch erhöhten Niederschlag ab. Die höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre führen zu einer erhöhten CO2-Aufnahme im Meer, wodurch der pH-Wert sinkt (Versauerung).
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
Wassertemperatur, Salzgehalt, pH-Wert
bis 2100
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Ergebnisse von RECLAIM sind eine vergleichende Analyse von klimabedingten Änderungen in der räumlichen Verteilung und der Produktivität einzelner Arten und ausgewählter Fischpopulationen sowie für die Struktur und Funktion mariner Ökosysteme.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Maßnahmen und/oder werden nicht betrachtet: es werden Modelle zur Vorhersage von Klimaeffekten auf marine Ressourcen entwickelt, aus deren Ergbnissen sich potenzielle Anpassungsmaßnahmen ableiten lassen.
Wer war oder ist beteiligt?
EU: 6. Forschungsrahmenprogramm
Institute for Marine Resources and Ecosystem Studies, IMARES, Wageningen, Niederlande
– Fisheries Research Services (FRS), Aberdeen, Großbritannien;
– Centre for Environment, Fisheries & Aquaculture Science (CEFAS), Lowestoft, Großbritannien;
– Institut Francais de Recherche pour l'Exploitation de la mer IFREmer, Nantes, Frankreich;
– Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft, Universität Hamburg, Deutschland;
– Danish Institute for Fisheries Research (DIFRES), Charlottenlund, Dänemark;
– Institute of Marine Research (IMR), Bergen, Norwegen;
– Stichting Koninklijk Nederlands Instituut voor Onderzoek der Zee (NIOZ), Niederlande;
– Universität Bergen, UiB-GFI, Bergen, Norwegen;
IMARES – Institute for Marine Resources and Ecosystem Studies
PO Box 68
NL-1970 AB IJmuiden