Hintergrund und Ziele
Intensive Niederschläge und typischerweise damit verbundene Naturerscheinungen wie beispielsweise Hagel, Blitze und stürmische Winde haben vielfältige Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und das Leben der Menschen in Finnland. Von besonderer Beispielhaftigkeit für diese negativen Auswirkungen waren die Ereignisse im Sommer 2004. Da Niederschläge zeitlich und räumlich stark variieren können, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihre Variabilität und Extremwerte von einem Netzwerk von Pluviometern oder automatischen stationären Messeinrichtungen nicht richtig erfasst werden.
Das Projekt kombiniert virtuell die kontinuierlichen Messungen der Wetterradare der Sommer von 2003 und 2004 mit längerfristigen Pluviometermessungen, um die klimatologischen Eigenschaften der aktuellen schweren Niederschläge in Finnland zu erfassen. Basierend auf diesen Ergebnissen werden neue Niederschlagswahrscheinlichkeiten kalkuliert. Ein Set regionaler Klimamodellsimulationen wird benutzt, um zukünftige Wahrscheinlichkeiten schwerer Niederschläge zu berechnen. Die Tauglichkeit verschiedener urbaner Hydrologiemodelle wird unter den finnischen Bedingungen geprüft. Dazu werden die Abflüsse, die Regenabwassersysteme und das Netzwerk offener Gerinne in zwei Pilotarealen modelliert. Die neuen, radarbasierten Niederschlagswahrscheinlichkeitsverteilungen und Klimawandelszenarien für starke Niederschläge werden in den Pilotarealen getestet, um die Menge der Wasserströme und den Umgang mit ihnen zu untersuchen.
Ziele:
- Nutzung des Wetterradars zur Bestimmung von Intensität und Häufigkeit schwerer Niederschläge in Finnland für Zeiträume von 15 Minuten bis zu 6 Stunden innerhalb räumlicher Ausdehnungen von 1 bis 1.000 Quadratkilometern.
- Einschätzung der klimatologischen Repräsentativität der Wetterradardaten.
- Einschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Intensität starker Regenfälle.
- Ermittlung tauglicher urbaner Hydrologiemodelle und Einschätzung ihrer Anwendbarkeit auf Finnland. Ein Testareal wird unter Anwendung der Daten der außergewöhnlich starken Regenfälle des Jahres 2004 modelliert und simuliert.
- Neue optimierte und modernisierte Richtlinien für die Planung werden vorgestellt.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Finnland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Zukünftige Änderungen der Wahrscheinlichkeiten schwerer Niederschläge werden unter Anwendung eines Sets regionaler Klimamodellsimulationen berechnet.
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Sturm
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Betrachtung der Folgen von intensiven Niederschlägen und deren Häufigkeit.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Die Ergebnisse des Projekts werden in der Landnutzungsplanung und der Kontrolle des Überschwemmungsrisikos in städtischen Gebieten Finnlands angewandt.
Wer war oder ist beteiligt?
Finanziert vom finnischen Umweltministerium und dem Land- und Forstwirschaftsministerium
Finnish Meteorological Institute
Helsinki University of Technology
Finnish Environment Institute
Mechelininkatu 34a
FI-00251 Helsinki