Hintergrund und Ziele
Projektgegenstand ist die Entwicklung der solarenergetischen Siedlung "Marienhöhe" mit voraussichtlich 60 bis 80 Wohneinheiten auf einer Fläche von ca. 10 Hektar im Westen der Erfurter Kernstadt. Der Standort zeichnet sich aufgrund der ausgezeichneten ÖPNV-Anbindung (10 Minuten Fahrzeit mit der Stadtbahn ins Stadtzentrum, Taktfrequenz 10 Minuten), der Nähe zum Stadtzentrum sowie seiner Südhanglage und den damit verbundenen Blick auf die Erfurter Altstadt als Premiumstandort für eine Wohnungsbauentwicklung aus.
Die im Herzen Deutschlands befindliche Landeshauptstadt Erfurt hat 200.000 Einwohner. Die Entwicklungspotentiale der Stadt als attraktiver Ort des Wohnens und Arbeitens lassen eine demographische Entwicklung erwarten, die sich auch künftig positiv vom Bevölkerungsrückgang im Freistaat Thüringen abheben wird.
Ziele: Die im Pilotprojekt verfolgte Strategie verbindet Klimaschutz und Klimaanpassung. Im Mittelpunkt steht die Vermeidung bzw. Verringerung des CO2-Ausstoßes durch Einsatz emissionsloser erneuerbarer Energien und Senkung des Energiebedarfs durch entsprechende Energiestandards. Dabei geht es um Klimaschutz im Zusammenhang mit der Nutzung von Wohnimmobilien und der Deckung der Mobilitätsbedürfnisse. Das Konzept geht über die Gebäudeebene hinaus und berücksichtigt gesamtstädtische Bezüge (Grün, Kaltluft, Feinstaub).
Primäres Ziel des Projektträgers und der Kooperationspartner ist der wirtschaftliche Erfolg des Projekts. Durch ein erfolgreiches Beispiel soll für die lokalen Marktakteure nachgewiesen werden, dass unter allgemeinen Marktbedingungen Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung unternehmerisch nachhaltig sind und Wettbewerbsvorteile schaffen können. Beabsichtigt ist eine Standortprofilierung, die mit hohen Qualitäts- und Umweltstandards dem Wertewandel bestimmter Lebensstilgruppen in Umweltschutzfragen gerecht wird. Für die Landeshauptstadt Erfurt werden zudem verallgemeinerbare Erkenntnisse über realistische und zumutbare Klimaschutz- und Klimaanpassungsanforderungen im Rahmen der Bauleitplanung oder von städtebaulichen Verträgen erwartet.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Berlin
- Thüringen
- Zentrale Mittelgebirge und Harz
Erfurt
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Aktuelle Klimaprojektionen bzw. -szenarien und -informationen werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bereitgestellt. Klimaprojektionen auf Stadtteilebene fehlen noch.
- Flusshochwasser
- Hitzewellen
- Sturzfluten
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Sturm
bis 2100
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
keine kleinräumigen, stadtteilbezogenen Angaben verfügbar;
Für die Anpassung der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an den Klimawandel ist die Veränderung von Jahresdurchschnittswerten im Regelfall unkritisch. Von weit größerer Bedeutung sind die Folgen der Zunahme extremer Wetterereignisse.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Das Projekt verfolgt einen integrativen Ansatz – dazu gehört neben technischen Lösungen auch ein nachhaltiger Städtebau und ein klimagerechtes Verkehrskonzept (kurze Wege, Umweltverbund, ÖPNV, Carsharing) sowie die Erkundung von Bedürfnissen künftiger Nutzer. Im Mittelpunkt stehen die Aufgaben von Projektentwicklung und Vermarktung.
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): KlimaExWoSt: ImmoKlima
Projektträger: Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG)
"Landeshauptstadt Erfurt, Schoppe/Dr. Anton GbR Erfurt, Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Stadtwerke Erfurt Energie GmbH;
Mit der Projektforschung ist das Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber+Partner (Stuttgart/Berlin) beauftragt in Kooperation mit G.A.S. planen bauen forschen / Prof. Dipl.-Ing. Georg Sahner BDA E2D sowie der Betriebs- und Immobilienwirtschaft im Institut für Angewandte Forschung (IAF), Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31-37
53179 Bonn