Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Ökonomische Aspekte der Anpassung an den Klimawandel sind bisher weit weniger betrachtet worden als ökonomische Fragen der Emissionsminderung. Insbesondere fehlen sektorenübergreifende Arbeiten, die für die Evaluierung unterschiedlicher Politikoptionen notwendig sind. Vor diesem Hintergrund besteht die Notwendigkeit, die vorhandenen Methoden zur Bewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen zu prüfen und zu bewerten, um ein konsistentes Instrumentarium für Kosten-Nutzen-Analysen in diesem Bereich auch als Basis für eine Priorisierung von Maßnahmen zu entwickeln. Folgende Forschungsfragen sind bearbeitet worden:
Ziele sind:
Im Projekt wurde mit verschiedenen Klimaszenarien gearbeitet.
Sturmhäufigkeit und -intensität
Es werden vielfältige sozio-ökonomische Folgewirkungen des Klimawandels, die aus veränderten Mitteltemperatur, veränderter Niederschlagsverteilung, eeresspiegelanstieg und veränderten Windverhältnisen resultieren, betrachtet.
Als Basis für detaillierte Kosten-Nutzen-Schätzungen von Anpassungsmaßnahmen wurde die Vulnerabilität erfasst. Die Einschätzung erfolgte zum Großteil anhand von auftretenden Schadenskosten und -risiken, teilweise unter dem Einbezug von sozio-ökonomischen Veränderungen.
Zentraler Forschungsfokus ist die Frage, welche Kosten und Nutzen Anpassungsmaßnahmen besitzen. Von Interesse sind Schätzungen, welcher Teil der Schadenskosten sich durch Anpassungsmaßnahmen vermeiden ließe, und mit welchen Kosten diese Anpassungsmaßnahmen verbunden wären. 28 Anpassungsmaßnahmen in 13 Handlungsfeldern wurden analysiert.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der untersuchten Kosten-Nutzen-Analysen für die Maßnahmen schwanken zwischen sehr günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnissen für z.B. Hitzewarnsystem und angepasste Pflanzensorten, bis zu sehr ungünstigen, u. a. bei der Anpassung des Stromleitungsnetzes.
Aus den 28 hier untersuchten Maßnahmen ergibt sich, dass vor allem Maßnahmen der Raumplanung, zur Erhöhung der menschlichen Gesundheit und zum Bevölkerungsschutz ein positives bis ausgeglichenes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Dazu zählen u. a. der Ausbau von Frischluftschneisen, die Kühlung in Krankenhäusern oder Warnsysteme für Hitze. Für Maßnahmen, die Informationen zur Anpassung an den Klimawandel vermitteln, und solche, die das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels verbessern, ergab sich ebenfalls ein ausgeglichenes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Infrastrukturmaßnahmen wiesen eher schlechtere Kosten-Nutzen-Verhältnisse auf als andere Maßnahmentypen. Allerdings ist bei der Interpretation der Ergebnisse Vorsicht geboten, da bei vielen Maßnahmen nur Teile der erwarteten Wirkungen quantifiziert bzw. in Geldeinheiten ausgedrückt werden konnte; zudem waren an vielen Stellen Annahmen nötig, um Datenlücken zu überbrücken.
Es wurde analysiert, mit welchen Kosten eine Anpassungsmaßnahme in der Lage ist, Schadenskosten zu vermeiden. Als erstes wurden vorhandene Kostenkomponenten rechechiert und via verschiedener Methoden, u. a. "benefit transfer", auf den konkreten Fall übertragen. Zum Beispiel war es teilweise notwendig, Kostengrößen aus dem Ausland auf Deutschland anzuwenden. Drei Anpassungsmaßnahmen wurden als ausführliche Fallstudien angefertigt, in denen u.a. konkrete lokale Kostendaten recherchiert wurden.
Umweltbundesamt (UBA)
Ecologic Institut
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI;
INFRAS - Forschung und Beratung
Fraunhofer-Institut für System- und Innvoationsforschung (ISI)
Breslauer Straße 48
D-76139 Karlsruhe