KFM: KlimaFolgenManagement – Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen

Hintergrund und Ziele

Der ⁠Klimawandel⁠ erfordert die Entwicklung von Lösungsstrategien, um mittel- und langfristige Benachteiligungen und Folgeschäden für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft abzuwenden. ⁠Klimaschutz⁠ ist bereits heute ein zentrales Thema in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen. Zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft sowie Politik und Planung arbeiten, bisher weitgehend unabhängig voneinander, an Problemlösungen. Zur Vernetzung dieser Handlungsebenen ist das Forschungsprojekt initiiert worden.

Inhalte der einzelnen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sind:

  1. Klimawandel: Modellierung der zu erwartenden regionalen und lokalen Klimaänderungen;
  2. Energiepflanzen: Potenziale für den klimaangepassten Anbau von Energiepflanzen, einschließlich integrierter Verwertungskonzepte;
  3. Feldberegnung: Potenziale für die Substitution von Grundwasser für die Feldberegnung;
  4. Naturschutz: Analyse der Empfindlichkeiten von Ökosystemen sowie von Tier- und Pflanzenarten gegenüber Klimaänderungen;
  5. Wasserwirtschaft: Nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserkörper und Verteilung der Ressource Wasser;
  6. Informations- und Kommunikationsplattform: Internetbasiertes Informations- und Bewertungs-Instrument zur wissensbasierten Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen;
  7. Fort- und Weiterbildung: Vermittlung der komplexen Erkenntnisse zu ⁠Klimafolgen⁠ an fachspezifische Akteure sowie Medien, Schulen und Bevölkerung.

Vorrangiges Ziel ist es, den Folgen des Klimawandels mit einem effektiven Management auf regionaler Ebene zu begegnen. Dazu wird eine Vorstudie mit dem Ziel durchgeführt, die Auswirkungen von Klimafolgen auf verschiedene Bereiche der Metropolregion umfassend zu identifizieren und zu diskutieren, den aktuellen Forschungsbedarf zu beschreiben sowie ein Anforderungsprofil für Planungsinstrumente zu entwickeln, um auf Klimafolgen reagieren zu können. Hierzu werden zwei moderierte Workshops durchgeführt. Das Ergebnis der Workshops wird ein qualifizierter Projektantrag für eine mehrjährige Hauptstudie sein. Für den ersten Workshop ist u.a. vorgesehen, dass Akteure aus Politik, Planung, Wissenschaft und Industrie konkrete Fragestellungen für die Metropolregion formulieren, die ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich von zentraler Bedeutung sind. Diese Themen werden im Rahmen der Hauptstudie vertiefend bearbeitet.

Ziel der Hauptstudie ist es,

  •  die Auswirkungen von ⁠Klimaänderung⁠ auf die für die Metropolregion relevanten Bereiche zu simulieren,
  •  Anpassungs- und Optimierungsstrategien zu erarbeiten und
  •  in enger Abstimmung mit den Fachbehörden Planungsinstrumente zu entwickeln.

Die erarbeiteten Methoden und Verfahren sollen auf andere Regionen im deutschen und europäischen Raum übertragbar sein.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Niedersachsen
Naturräumliche Zuordnung
  • Nordwestdeutsches Tiefland
  • Zentrale Mittelgebirge und Harz

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Modellierung der regionalen und lokalen Klimaänderungen mit den regionalen Klimamodellen REMO, WETTREG und CLM;

zusätzliche kleinräumige Klimainterpolation (FITNAH);

lokale Landnutzungsszenarien

Parameter (Klimasignale)
  • Veränderte Niederschlagsmuster
  • Höhere mittlere Temperaturen

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Es werden Folgen für den Anbau von Energiepflanzen, die Bewässerung in der Landwirtschaft, die Bewirtschaftung des Grundwasserkörpers, die Empfindlichkeit von Ökosystemen sowie die Konsequenzen für den Naturschutz untersucht.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Es sollen die Potenziale für den klimaangepassten Anbau von Energiepflanzen, einschließlich integrierter Verwertungskonzepte, analysiert und die Potenziale für die Substitution von Grundwasser für die Feldberegnung untersucht werden.

Im Bereich der Wasserwirtschaft soll untersucht werden, wie eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserkörper und Verteilung der Ressource Wasser stattfinden kann.

Weiterhin wird eine internetbasierte Informations- und Kommunikationsplattform entwickelt, welche als Informations- und Bewertungsinstrument zur wissensbasierten Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen dienen soll. In Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen wird die Vermittlung der Erkenntnisse zu ⁠Klimafolgen⁠ an fachspezifische Akteure sowie Medien, Schulen und Bevölkerung erfolgen.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

BMBF⁠-Fördermaßnahme "klimazwei - Forschung für den ⁠Klimaschutz⁠ und Schutz vor Klimawirkungen"

Projektleitung 

Leibniz Universität Hannover, Institut für Meteorologie und Klimatologie (IMUK)

Beteiligte/Partner 

Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen, Region Hannover (Projektgruppe ⁠Klimaschutz⁠ in der Metropolregion), GEO-NET Umweltkonsulting GmbH (Hannover), Klimaschutzagentur Region Hannover, ⁠KomPass⁠ (Kompetenzzentrum "⁠Klimafolgen⁠ und Anpassung" des Umweltbundesamtes)

Ansprechpartner

IMUK - Institut für Meteorologie und Klimatologie
Herrenhäuser Str. 2
D-30419 Hannover

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt  Landwirtschaft  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft