Hintergrund und Ziele
Das Projekt untersucht die Möglichkeiten eines nachhaltigen Managements der Erosionsprozesse an den europäischen Küsten. Es unterstützt das "Integrated Coastal Zone Management Practitioners"-Netzwerk und will dazu beitragen, den Zugang zu relevanten Daten und Informationen zu erleichtern. Dazu wird eine Datenbank mit einem geografischen Informationssystem (GIS) entwickelt, um Grundlageninformationen über die die Küstenerosionsprozesse beeinflussenden Faktoren und den Wert der gefährdeten Vermögensgegenstände bereitzustellen. Die GIS-Datenbank ist Teil des geografischen Informationssystems der Europäischen Kommission (GISCO). Weiterhin wird ein "Shoreline Management Guide" (SMG) entwickelt, um für Küstenmanager auf europäischer, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene die neuesten Managementlösungen zur Begrenzung der Küstenerosion bereitzustellen.
Ziel des Projekts ist eine integrative Analyse
- der natürlichen und anthropogenen Faktoren, die für Erosionsprozesse verantwortlich sind (Stürme, seismische Bewegungen, reduziertes Sedimentangebot durch Küstenschutzbauwerke usw.),
- der verschiedenen Nutzungsarten der Küsten (Biodiversität, Naturschutz und Landschaftserhaltung, Tourismus, Industrie, Transport),
- der verschiedenen Ebenen des Managements von Küsten (lokal, regional und europäisch),
- von gesamten Flusseinzugsgebieten und
- der gegenwärtigen Problemlagen sowie deren langfristige Entwicklung bzw. Perspektiven (z.B. Klimawandel).
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- europaweit
- Frankreich
- Niederlande
- Spanien
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Schleswig-Holstein
- Küste
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Emissionsszenarien und resultierende Veränderungen der Klimafaktoren aus dem 3. Sachstandsbericht des IPCC (2001).
- Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
- Sturm
Wellenklima und extreme Wellenhöhen
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Betrachtete Klimafolgen sind verstärkte Erosion an den europäischen Küsten und erhöhter Salzwassereintrag in den Grundwasserkörper.
Als "Küstenresilienz" wird die den Küsten innewohnende Fähigkeit bezeichnet, sich an die durch den Meeresspiegelanstieg und regelmäßig auftretenden Extremereignissen sowie menschlichen Einwirkungen verursachten Veränderungen anzupassen und dabei die durch das Küstensystem bereitgestellten Funktionen langfristig zu erhalten. Schlüsselfaktoren sind die lokale Sedimentverfügbarkeit zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Erosion und Sedimentation und das Vorhandensein von Raum für den Ablauf natürlicher Küstenprozesse.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Verhinderung von Landverlusten und Verbesserung der Fähigkeit der Akteure in Küstenzonen sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.
Hierzu sind folgende Empfehlungen aufgestellt worden:
- Wiederherstellung der Sedimentbalance und Bereitstellung von Raum für natürliche Küstenprozesse;
- Internalisierung der Kosten und Risiken von Küstenerosion in Planungen und Investitionsentscheidungen;
- Schaffung von Verantwortlichkeiten für die Verursachung von Küstenerosion;
- Verbesserung des Wissens über Küstenerosionsmanagement und -planung;
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Betrachtung der Möglichkeiten eines nachhaltigen Managements von Erosionsprozessen in Küstenzonen im Rahmen eines integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM).
Wer war oder ist beteiligt?
Europäische Kommission
National Institute for Coastal and Marine Environment / RIKZ (Dutch Ministry of Transport, Public Works and Water Management)
EUCC - The Coastal Union, French Geographic Institute (IGN France International), French Environment Institute (IFEN), Autonomous University of Barcelona (UAB), European Information Technology EADS SD&E, French Institute for Geological and Mining Research
Rijkswaterstaat, National Institute for Coastal and Marine Management (RIKZ)
Kortenaerkade 1
NL-2518 AX Den Haag