Hintergrund und Ziele
Inzwischen ist weltweit anerkannt, dass sich das Klima durch die anthropogenen Treibhausgasemmissionen ändert. Die Veränderungen im Klima werden alle Sozial- und Umweltbereiche betreffen. Entscheidungsträger und interessierte Bürger sollten deshalb Zugang zu wissenschafts-basierten Informationen haben, die ihnen helfen, auf die Gefahren des Klimawandels zu reagieren und Möglichkeiten der Anpassung einzuschätzen.
CLIMSAVE entwickelt eine integrierte Methode zur Bestimmung von klimawandelbedingten Einflüssen auf Ökosysteme und die Vulnerabilität dieser. Dazu werden einerseits auf regionaler und europäischer Ebene Anpassungsoptionen evaluiert und andererseits sektorenübergreifend Wechselwirkungen zwischen Schlüsselbereichen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Biodiversitäts-, Küsten-/Auenschutz, Management von Wasserressourcen, städtische Entwicklung und Verkehr) in Europa untersucht. Dabei werden sektorale Metamodelle mit einer benutzerfreundlichen Bewertungsplattform interaktiv verknüpft, um Stakeholdern die Möglichkeit zu bieten, klimawandelbedingte Einflüsse und deren Wirkungen in ihrer Region zu erkennen.
Zusätzlich werden mehrere Workshops auf europäischer und regionaler Ebene durchgeführt. So soll gewährleistet werden, dass die im Projekt entwickelten Methoden auf unterschiedlichen Ebenen angewandt werden können. Darüber hinaus wird somit auch für kontinuierliches Engagement sowie für gegenseitiges Lernen gesorgt.
Es werden sechs spezifische Ziele verfolgt:
- Analyse des Politik- und Governance-Kontext für Anpassung.
- Erstellung einer "integrated assessment platform" für eine interaktive Simulation der Wirkungen und Vulnerabilitäten inklusive der Wechselwirkungen und Verbindungen zwischen Schlüsselbereichen.
- Anwendung innovativer Methoden für partizipative Szenarioentwicklung, um Stakeholderinput für die Bewertung der Klimawirkungen und Anpassungsoptionen effektiv zu integrieren.
- Analyse der Kosteneffektivität von Anpassungstrategien unter Unsicherheitsbedingungen.
- Identifizierung von Vulnerabilitäthotspots durch sektorübergreifende Analyse der Auswirkungen und Anpassungskapazität.
- Beschreibung von Unsicherheiten, um robuste Poltikoptionen zu beschreiben.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- europaweit
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Es wurde ein Meta-Modell entwickelt, das eine schnelle Reproduktion von Simulationsergebnissen des Models WaterGAP über Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen erlaubt. Die Klimaszenarien basieren auf den Erkenntnissen des IPCC (4. Bericht des Jahres 2007); sozio-ökonomischen Szenarien werden entwickelt.
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
Sonneneinstrahlung
2055
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Folgen sind z. B.: starker Temperaturanstieg in Südeuropa mit Abnahme des Niederschlags kann zu häufigeren Dürren führen; in Nordeuropa nimmt hingegen der Niederschlag zu, dies kann vermehrt Überschwemmungen hervorrufen.
Die Ergebnisse der Klimafolgenanalyse werden am Projektende in der "Integrated Assessment Platform" dargestellt.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Es wird ein Vulnerabilitätskonzept entwickelt, welches eine standardisierte und sektorenübergreifende Herangehensweise sowie die Vergleichbarkeit der Einflüsse auf die Vulnerabilität in verschiedenen Regionen gewährleisten will. Wichtige Komponenten des Konzepts sind auf der einen Seite "Pressures" (z. B. Klimawandel) und auf der anderen Seite die Anpassungskapazität, die vom verfügbaren natürlichen, menschlichen, sozialen und finanziellen "Kapital" bestimmt wird. Im Fokus stehen dabei die Veränderungen in der Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Ökosystemdienstleistungen (ecosystem services). Die Ergebnisse zu den Hotspots der Vulnerabilität werden am Projektende in der "Integrated Assessment Platform" dargestellt.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Die entwickelte integrierte Bewertungsmethode wird Indikatoren verwenden, um ‚Hotspots‘ der klimawandelbedingten Vulnerabilität zu identifizieren und darauf basierend Möglichkeiten für die Entwicklung von Anpassungsstrategien zur Reduktion dieser Vulnerabilitäten aufzuzeigen – besonders hinsichtlich ihrer Rentabilität und ihrer sektorenübergreifenden Vor- und Nachteile. Dabei werden Methoden angewendet, die Unsicherheiten reduzieren helfen und die Transparenz von Modell- und Szenarioannahmen erhöhen können. Es werden Politikempfehlungen abgeleitet. Die Ergebnisse zu Anpassungsmöglichkeiten werden am Projektende in der "Integrated Assessment Platform" dargestellt.
Eine Workshopreihe wird die Meinungen und die Bedürfnisse der Stakeholder erheben. In den Workshops wird der Einfluss des Klimawandels auf die Hotspots betrachtet sowie Anpassungsmaßnahmen dafür entwickelt.
- 2036–2065
Wer war oder ist beteiligt?
Europäische Kommission mit dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm
University of Oxford, Environmental Change Institute, Großbritannien
- TIAMASG Foundation, Rumänien;
- Prospex bvba, Belgien;
- ESSRG Kft, Ungarn;
- Cranfield University, Großbritannien;
- CREAF, Spanien;
- University of Kassel, Deutschland;
- Mendel University in Brno, Czech Republic;
- University of the Aegean, Griechenland;
- Rob Tinch, Belgien;
- SERI GmbH, Österreich;
- University of Edinburgh,Großbritannien;
- Lund University,Schweden;
- Wageningen University, Niederlande;
- University of Southampton, Großbritannien;
- Institute of Environment and Sustainable Development in Agriculture, China;
- University of the Sunshine Coast, Australien;
- Victoria University, Australien;
University of Oxford
Environmental Change Institute
South Parks Road
OX1 3QY Oxford