Hintergrund und Ziele
Das Projekt will Raum- und Landschaftsplaner, Politiker und Stakeholder sowie Wissenschaftler zusammenbringen, um das Verständnis über die Reaktion der Tier- und Pflanzenwelt auf den Klimawandel weiterzuentwickeln. Es werden Optionen und Werkzeuge der Raumplanung zur Anpassung an den Klimawandel dargestellt. Im Projekt werden solche Veränderungen in der Raumplanung und der Landnutzung analysiert, die der Tier- und Pflanzenwelt die Anpassung an den Klimawandel ermöglichen sollen. Dieses soll durch folgende Aspekte erreicht werden:
- Überprüfung der existierenden Raumplanungspolitiken und Entwicklung neuer Rahmenbedingungen für die Politik, um die Biodiversität zu erhalten;
- Modellierung der Reaktion der europäischen Tier- und Pflanzenwelt auf den Klimawandel;
- Entwicklung von Planungsoptionen und -werkzeugen, um die Klimafolgen in den Küstenregionen zu bewältigen;
- Bewertung der Klimafolgen für Ökosysteme und Ökosystemverbünde im Landesinneren (Binnenland);
- Ermutigung der Stakeholder, Anpassung an den Klimawandel in alle Planungsebenen zu integrieren.
Ziel ist die Identifizierung, Entwicklung und Empfehlung von raumplanerischen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt von terrestrischen und Küstenökosystemen beitragen können. Dafür wird untersucht, wie die Tier- und Pflanzenwelt auf den Klimawandel reagiert. Die Analyse der Risiken und Chancen von Planungsoptionen und -maßnahmen als Reaktion auf den Wandel ist Bestandteil des Vorhabens.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- europaweit
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Es werden die Klimamodelle HADCM3A2 und PCMA2 sowie die Emissionsszenarien des IPCC benutzt.
- Höhere mittlere Temperaturen
- Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
- Sturm
2020er, 2050er und 2080er Jahre
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Klimafolgen an Land beeinflussen schon jetzt die Tier- und Pflanzenwelt sowie ihre Lebensräume. Entlang der Küsten führen insbesondere der Meeresspiegelanstieg und die zunehmende Sturmtätigkeit zu Veränderungen der Landschaft und beeinträchtigt Habitate. Dieses führt zu Verlust von Arten, Ökosystemen und Lebensräumen. Weitere Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt sind Veränderungen im saisonalen Verhalten (z.B. für Zugvögel), Veränderungen der Verbreitungsgebiete und Verlust von Habitaten (z.B. Erosion der Salzwiesen an den Küsten).
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Es werden übertragbare Methoden auf europäischer Ebene entwickelt, um terrestrische Gebiete und Küstengebiete zu identifizieren, die gegenüber dem Klimawandel besonders anfällig sind. Diese Methoden nutzen einen Vulnerabilitätsindex, der eine einfache quantitative Maßzahl für die Sensitivität von Arten und Lebensräumen darstellt. Vulnerabilität bezieht sich hier also auf die Exposition von Ökosystemen bzw. Arten und auf ihre natürliche Anpassungsfähigkeit (v.a. Ausbreitungskapazität), nicht aber auf die gesellschaftliche Anpassungskapazität. Die Anfälligkeit ist dabei umso größer, je stärker sich das Klima wandelt.
Es wird als dringend erforderlich erachtet, vorhandene Anpassungsstrategien und Richtlinien in Raumpläne zu implementieren, um der Tier- und Pflanzenwelt die Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Der Klimawandel wird weiter fortschreiten, auch wenn alle international vorgeschlagenen Maßnahmen zum Klimaschutz umgesetzt werden. Deshalb ist es äußerst wichtig, auf die Notwendigkeit zur Anpassung an den Klimawandel hinzuweisen.
Für den Planungsprozess bedeutet das, dass
- Ziele und Strategien gesetzt und entwickelt werden müssen, die Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen,
- diese Strategien über Nachhaltigkeitsansätze und in strategische Umweltbewertungen integriert werden müssen und
- vorhandene Maßnahmen umgesetzt und implementiert werden müssen.
Ziel ist die Entwicklung von raumplanerischen Mechanismen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und Integration von Anpassungsverfahren in die Raumplanung und das Schutzgebietsmanagement. Dazu sollen in Fallstudiengebieten gute Praktiken für Anpassung identifiziert werden und die Stakeholder davon überzeugt werden, diese Anpassungsoptionen in alle Ebenen von Planungsprozessen zu integrieren. Solche Anpassungsoptionen können z.B. die Etablierung eines dynamischen Schutzgebietsmanagement oder die Vernetzung von Habitatmosaiken sein.
- 2011–2040 (nahe Zukunft)
- 2036–2065
- 2051–2080 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
EU: Interreg IIIB-Programm; Nordwesteuropa und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Natural England
Alterra (Niederlande), Conservatoire de l' espace littoral et des ravages lacustres (Frankreich), Environment Agency (Großbritannien), Environmental Change Institute (Großbritannien), Hampshire County Council (Großbritannien), Kent County Council (Großbritannien), Provincie Limburg (Niederlande), Tyndall Centre for Climate Change Research, University of East Anglia, University of Southampton (Großbritannien)
Natural England
Phoenix House, 33 North Street
UK-BN7 2PH East Sussex
United Kingdom