BayFORKLIM - Bayerischer Klimaforschungsverbund
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Der Bayerische Klimaforschungsverbund steht gleichzeitig auch für das Bayerische Klimaforschungsprogramm mit verschiedenen Disziplinen wie Meteorologie, Physik, Biologie, Chemie, Hydrologie, Geographie, Medizin sowie Land- und Forstwissenschaft. BayFORKLIM befasst sich mit fünf multidisziplinären problemorientierten Bereichen, die jeweils aus mehreren Projekten bestehen. Hier kooperieren in intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit bayerische Universitäten, Großforschungsinstitute und Fachbehörden.
Ziel des Forschungsverbunds ist die Untersuchung der Klimaänderungen in Bayern und ihre Auswirkungen auf Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere sowie den Menschen. Zur vorsorgenden Entwicklung von Vermeidungs- und Anpassungsstrategien auf regionaler Basis soll BayFORKLIM die naturwissenschaftlichen Grundlagen schaffen.
Zentraler Bestandteil ist die Entwicklung und Anwendung eines regionalen Klimamodells, in dem bayernweit und räumlich hochaufgelöst eine Beschreibung möglicher Veränderungen des Landesklimas als Ausgangslage für den Komplex der Klimawirkungsforschung erfolgen sollte. Das regionale Modell ist in ein globales Modell des Max-Planck-Instituts für Meteorologie eingebettet: Annahme ist ein "business as usual"-Szenario mit unveränderten Emissionsraten der wichtigsten Treibhausgase und damit im Jahr 2050 einem verdoppelten Kohlendioxid (CO2)-Gehalt der Atmosphäre.
Globale Klimaprojektionen: Temperaturzunahme um 1,8°C, Lufttemperaturerhöhung für südliches Europa im Winter um 2°C und im Sommer um 2°C bis 3°C, geringe Niederschlagszunahme im Winter und leichte Abnahme im Sommer;
Aussagen des Regionalmodells:
hohe UV-Werte werden speziell im Winter und Frühling noch für mehrere Jahrzehnte auftreten;
UV-Werte
Das regionale und lokale Klima wird u. a. durch die Topographie und die Landnutzung beeinflusst. Diese variieren gerade in Bayern außerordentlich, so dass im Freistaat auch differenziertere Klimaveränderungen und Auswirkungen zu erwarten sind. Nach gegenwärtigem Wissensstand sind alle für Bayern prognostizierten Klimaveränderungen und Klimafolgen bezüglich ihrer Qualität und Quantität als nicht bedrohlich einzustufen.
Folgende Klimafolgen werden betrachtet:
Für die Menschen tritt bereits jetzt eine dramatische Zunahme maligner Melanome zutage, die sowohl mit Sonnenbränden in der Kindheit, als auch mit exzessivem Sonnenbaden nach dem 30. Lebensjahr verbunden ist.
Handlungsbedarf besteht hinsichtlich der Wirkung der UV-B-Strahlung auf den Menschen: Hier ist
Es sollen die naturwissenschaftlichen Grundlagen zur vorsorgenden Entwicklung von Vermeidungs- und Anpassungsstrategien auf regionaler Basis geschaffen werden. Folgende Punkte werden betrachtet:
1. Beim Anbau landwirtschaftlicher Kulturen werden seit langem Unterschiede im Geländeklima und in den Bodeneigenschaften berücksichtigt. Potenziell veränderte Wachstumsbedingungen kann vielfach durch geeignete Sortenwahl oder durch technische Maßnahmen wie Bewässerung oder Drainage begegnet werden.
2. Eine deutlich erhöhte UV-Strahlung ist bereits heute eindeutig nachgewiesen und sie wird noch über Jahrzehnte hinweg bedenklich hoch bleiben und stellt vor allem für den Menschen ein großes Gefährdungspotenzial dar. Zur Vermeidung einer weiteren Zunahme von Hautkrebs sind hier Aufklärungs- und Vorbeugemaßnahmen dringend angeraten.
3. Eine erhöhte Aufmerksamkeit muss der weiteren Entwicklung von Niederschlags- und Abflussveränderung gelten, da v.a. im Winterhalbjahr im Alpenvorland verstärkt gefährliche Hochwassersituationen auftreten können, während im Sommer die schon jetzt relativ trockenen Regionen wie Franken mit einer Abnahme von Niederschlag und Grundwasserneubildung rechnen müssen. Trends für Veränderung in der Hydrologie sind noch nicht vollständig quantifizierbar und ermöglichen deshalb nur allgemeine, nicht jedoch spezifische Anpassungsreaktionen wie beispielsweise Änderungen der Planungsgrundlagen und -konzepte für wasserwirtschaftliche Maßnahmen baulicher oder nichtbaulicher Art (s.a. Projekt KLIWA).
Ziele: Sicherung der land- und forstwirtschaftlichen Produktion, Reduzierung der Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung, Vermeidung von gefährlichen Hochwassersituationen, Gewährleistung der Wasserversorgung
Es werden finanzielle Erträge in der Forstwirtschaft betrachtet.
durch die vier bayerischen Staatsministerien für Unterricht, Kultur, Wissenschaft und Kunst, für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, für Landesentwicklung und Umweltschutz und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Universitäten, Großforschungsinstitute und Fachbehörden Bayerns
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, Meteorologisches Institut
Theresienstraße 37
D-80333 München
Germany