Ziel der Studie
Wesentliche Ziele des hier beschriebenen Projektes sind zum einen die Abschätzung des aktuell in Baden-Württemberg von Ambrosia artemisiifolia ausgehenden Risikos für die menschliche Gesundheit durch:
- die Erfassung der vorhandenen Pflanzenbestände in zwei unterschiedlich stark mit der Art besiedelten Regionen Baden-Württembergs,
- die Messung der Pollenkonzentrationen mit Abschätzung der lokalen Einträge im Vergleich zum Ferntransport nach Baden-Württemberg und
- die Bestimmung der Sensibilisierungsrate gegenüber den Allergenen der Ambrosie an Kindern der vierten Klasse im Rahmen der Untersuchungen der Beobachtungsgesundheitsämter Baden-Württembergs.
Zum anderen sollte eine Datengrundlage für eine zukünftige Risikoabschätzung geschaffen werden, die zeigt, ob es im Verlauf der Zeit zu einer relevanten Zunahme der Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie gekommen ist oder ob es aufgrund der eingeleiteten Präventionsmaßnahmen möglich war, diese Ausbreitung zu verhindern.
Erscheinungsjahr
Untersuchungsregion/-raum
Stadtgebiet
Verwendete Klimamodelle / Ensembles
keins
keine
Klimawirkungen
- Biologische Vielfalt
- Arten und Populationen
- Biotope, Habitate, Ökosysteme
"Die Beifuß-Ambrosie wurde auch nach Deutschland eingeschleppt und breitet sich hier in Regionen wie z. B. der Niederlausitz, in Südhessen, in Bayern und in Baden-Württemberg zunehmend aus (vgl. Otto et al., 2008). Untersuchungen aus den USA und Australien deuten darauf hin, dass der Klimawandel den Ausbreitungsprozess der Art fördert (Wayne et al., 2002; Ziska et al., 2003). Insofern ist es veständlich, dass infolge der seit 2000 zunehmenden Hitzewellen über Europa, die mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden, und die warme und sonnige Spätsommer hervorrufen, auch auf Neophyten mit befürchteten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen sowie auf Landwirtschaft und Naturschutz besonderes Augenmerk – insbesondere unter präventiven Apekten – gelegt wird." (S.4)
- Menschliche Gesundheit
- Gesundheitliche Auswirkungen von aerogenen Stoffen
"Die beobachtete Assoziation zwischen weltweitem Anstieg von allergischem Asthma bronchiale und dem Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentrationen wird als mittelbarer Ausdruck des Einflusses des Klimawandels auf das Wachstum allergener Pflanzen, auf eine erhöhte Produktion und Emission derer Pollen sowie auf deren steigende Allergenität zurückgeführt (Beggs und Brambick, 2005). Eine Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie in Deutschland und die damit einhergehende Zunahme der Pollenmenge in der Luft könnte eine erhöhte Exposition der Menschen bedingen, damit zur einer Erhöhung der Sensibilisierungsrate gegenüber diesem starken Allergen und zu einer Zunahme allergischer Erkrankungen im Spätsommer führen." (S.4)
Methodischer Ansatz
Kartierung der Bestände, Datenerhebung durch Pollensammelgeräten und Daten zur Pollenkonzentration. Außerdem wurden DANN-Isolationen vorgenommen, um die Diversität der Ambrosia-Population zu bestimmen. Ferner wurden Fragebögen sowie Probenahmen eingesetzt und durchgeführt, um die Sensibilisierung zu bestimmen.
Wer war oder ist beteiligt?
Auftraggeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Stuttgart
Auftragnehmer: Klaus Bucher, Uwe Kaminski, Renate Smukalla (Deutscher Wetterdienst, Freiburg), Heidrun Behrendt, Johannes Huss-Marp, Franziska Martin, Ingrid Weichenmeier (Zentrum Allergie und Umwelt, Technische Universität München), Beate Alberternst, Ralf Horres, Stefan Nawrath (Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie, Friedberg), Thomas Gabrio, Ursula Hack, Tina Miljanic, Ursula Weidner, Iris Zöllner (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Regierungspräsidium Stuttgart)
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.) 2009: Einfluss klimatischer Faktoren und ihrer bisherigen sowie erwarteten Änderung bezüglich der Zunahme von Sensibilisierungen am Beispiel von Ambrosia-Pollen. Suttgart