Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz

Ziel der Studie

Entwicklung und Darstellung einer pragmatischen und einfach umsetzbaren Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland, die geeignet ist, auf allen Verwaltungsebenen jedwedes Risiko analysieren zu können

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen
Untersuchungsraum Deutschland
Räumliche Auflösung 

je nach Indikator unterschiedlich

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien keine
Klimamodelle keine
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe nicht dokumentiert
Regionales Klimamodell 

keines

Weitere Parameter 

keine

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Bevölkerungsschutz

"Die Risikoanalyse ist die zentrale Grundlage für den Bevölkerungsschutz und Kernelement des Risikomanagements. Sie ermöglicht es, für ein Bezugsgebiet (Bundesrepublik Deutschland, Bundesland, Landkreis/kreisfreie Stadt, Gemeinde) auf systematische Weise das Schadensausmaß zu ermitteln, das bei Eintritt unterschiedlicher Gefahren zu erwarten ist und dient dazu, Risiken durch unterschiedliche Gefahren in anschaulicher Weise vergleichbar zu machen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können zielgerichtet Maßnahmen wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen ergriffen werden. Dazu zählen beispielsweise Schritte zur Gefahrenabwehr und zur Anpassung an sich verändernde Gefahren, zur Reduzierung der Gefährdung und Verwundbarkeit unterschiedlicher Schutzgüter sowie zur Vorbereitung auf die schnelle und nachhaltige Bewältigung möglicher Schadensereignisse durch den flexiblen und effizienten Einsatz vorhandener Ressourcen und Fähigkeiten." (BBK 2010: 15)
"Ziel der Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz ist die vergleichende Gegenüberstellung verschiedener Risiken durch unterschiedliche Gefahren in einer Risikomatrix [...] als Grundlage für alle Planungen im Bevölkerungsschutz." (BBK 2010: 21)
"Die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz bezieht sich immer auf die geschlossene Einheit eines bestimmten räumlichen Bezugsgebietes. […] Für das ausgewählte Bezugsgebiet wird ermittelt, mit welchem Schadensausmaß bei Eintritt einer bestimmten Gefahr zu rechnen ist. Dabei werden neben Schäden an Schutzgütern aus unterschiedlichen Bereichen auch immaterielle Auswirkungen berücksichtigt. Im ersten Schritt der Risikoanalyse erfolgt daher eine strukturierte Beschreibung des Bezugsgebietes, indem relevante Informationen in übersichtlicher Form zusammengestellt werden. Hierzu zählen beispielsweise Informationen zur allgemeinen Geographie des Bezugsgebietes (z.B. Klima, Landnutzung) sowie zu Bevölkerung (z. B. Einwohnerzahl und -dichte), Umwelt (z.B. geschützte Gebiete), Wirtschaft (z.B. Wirtschaftsleistung, Gewerbesteuereinnahmen) und Versorgung (z.B. Hauptinfrastrukturen der Strom- und Trinkwasserversorgung)." (BBK 2010: 23)
"Im zweiten Schritt der Risikoanalyse wird festgelegt, für welche Gefahr das Risiko ermittelt werden soll. […] Das Szenario muss das Ergebnis klar und ausreichend detailliert beschreiben, um auf dieser Grundlage eine möglichst präzise und konsistente Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des zu erwartenden Schadensausmaßes vornehmen zu können." (BBK 2010: 25)
"Im dritten Schritt der Risikoanalyse ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des zuvor festgelegten Szenarios zu bestimmen. Zur Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit wird eine fünfstufige Skala verwendet. Die Klassifizierung umfasst – analog zur späteren Darstellung in der Risiko-Matrix – die Klassen 1 ('sehr unwahrscheinlich') bis 5 ('sehr wahrscheinlich"), denen entsprechende statistische Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden." (BBK 2010: 27)
"Im vierten Schritt der Risikoanalyse erfolgt die Bestimmung des Schadensausmaßes, das bei Eintritt der zuvor festgelegten Gefahr zu erwarten ist. Dabei sind die Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche und Schutzgüter zu berücksichtigen. [...]. Die Bestimmung des Schadensausmaßes setzt die Auswahl geeigneter Schadensparameter sowie die Festlegung entsprechender Schwellenwerte zur Klassifizierung des Schadensausmaßes in Bezug auf jeden dieser Schadensparameter voraus." (BBK 2010: 29)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Erstellung einer Risikomatrix auf Grundlage einer Indikatoren- und Expertengestützten Klassifizierung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß hinsichtlich Risiken für die Bevölkerung

Analysekonzeptansatz Eigener Ansatz
Methodik zur Operationalisierung Proxy-Indikatoren

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und Bundesministerium des Innern (Koordination)
Kontakt 

Auftraggeber: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bonn
Auftragnehmer: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Referat II.1 – Grundsatzangelegenheiten des Bevölkerungsschutzes Risikomanagement, Notfallvorsorge, Zentrum "Schutz Kritischer Infrastrukturen", Bonn

Bibliographische Angaben 

Bundesamt für Bevölkerngsschutz und Katastrophenhilfe 2010: Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz. In: Wissenschaftsforum, Band 8, MedienHaus Plump GmbH: Bonn

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Handlungsfelder:
 Bevölkerungs- und Katastrophenschutz