Ziel der Studie
- die Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung von Kriterien, Methoden und Instrumenten für eine integrierte Bewertung von regional differenzierten Klimafolgen,
- die Untersuchung von Klimaänderungen und Klimafolgen als Querschnittsphänomene in verschiedenen Handlungsfeldern und deren Wirkung – im Vergleich zur Wirkung nicht-klimatischer Einflussfaktoren – auf Vulnerabilität,
- die Entwicklung eines Ansatzes, der eine räumlich und sektoral übergreifende Abschätzung der Vulnerabilität Deutschlands ermöglicht.
Erscheinungsjahr
Untersuchungsregion/-raum
Unterschiedlich, abhängig vom Handlungsfeld (Deutschland, Bundesländer, Flusseinzugsgebiete, Rasterzellen, Standorte von Pegeln und Anlagen)
Verwendete Klimamodelle / Ensembles
CCLM für die Abschätzung des Windkraftpotenzials, STAR für Stromproduktion
Änderung der Lufttemperatur
2100
Klimawirkungen
- Energiewirtschaft
- Energieinfrastruktur
- Energieumwandlung
- Energieversorgung
"Die analysierten Klimaszenarien führen – im Jahresmittel und aggregiert über ganz Deutschland – durchweg zu einer Reduktion der Stromproduktion an Wasserkraftanlagen, die je nach Klimaszenario und zu Grunde gelegter Funktion zwischen 3% (1K-Szenario, Minimum-Funktion) und 24% (3K-Szenario, Maximum-Funktion) liegt. Ursache hierfür sind die unter Klimawandel sinkenden Abflüsse. Bei den Wasserkraftanlagen sind also im Mittel deutlich stärkere Auswirkungen des Klimawandels als bei den thermischen Kraftwerken zu erwarten." (S.104)
"Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stromproduktion thermischer Kraftwerke aufgrund von Veränderungen der Temperatur und Menge des verfügbaren Kühlwasserssind – unseren Simulationen zufolge – im durchschnittlichen Jahresmittel und aggregiert über ganz Deutschland als relativ gering einzuschätzen. Kraftwerke mit Durchlaufkühlung sind allerdings deutlich stärker betroffen als Kraftwerke mit Kühlturm: Im 3K-Szenario etwa sinkt die mittlere Jahresproduktion für Kraftwerke mit Durchlaufkühlung bis 2055 (gegenüber 2010) um -1,4%, während sie für Kraftwerke mit Kreislaufkühlung um lediglich -0,07% sinkt." (S.89)
"Betrachtet man diese Ergebnisse in ihrer regionalen und saisonalen Verteilung, fallen die simulierten Auswirkungen des Klimawandels allerdings teilweise deutlich stärker aus. Zum einen zeigt sich, dass einige Regionen in Deutschland besonders stark betroffen sind." (S. 89)
- Wald- und Forstwirtschaft
- Güter und Dienstleistungen des Waldes
"Der mittlere Biomasseertrag (und damit auch das Energiepotenzial) aus Wald in Deutschland steigt mit zunehmender Temperatur sowohl bei konstanter CO2-Konzentration als auch – noch deutlicher – bei steigenden CO2-Konzentrationen für die Periode 2031-2060 gegenüber dem Basiszeitraum an [...]" (S.128)
- Wasser
- Infrastruktur an Binnengewässern
"Die analysierten Klimaszenarien führen – im Jahresmittel und aggregiert über ganz Deutschland – durchweg zu einer Reduktion der Stromproduktion an Wasserkraftanlagen, die je nach Klimaszenario und zu Grunde gelegter Funktion zwischen 3% (1K-Szenario, Minimum-Funktion) und 24% (3K-Szenario, Maximum-Funktion) liegt. Ursache hierfür sind die unter Klimawandel sinkenden Abflüsse. Bei den Wasserkraftanlagen sind also im Mittel deutlich stärkere Auswirkungen des Klimawandels als bei den thermischen Kraftwerken zu erwarten." (S.104)
Methodischer Ansatz
- Die Bestandsaufnahme konzentriert sich auf eine kritische Diskussion wichtiger Konzepte und Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen (wie Vulnerabilität, Resilienz oder Risiko), die eine integrierte Bewertung unterschiedlicher Schadensrisiken vornehmen.
- Darauf aufbauend wird ein eigener konzeptueller Ansatz entwickelt, der
a. die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel sektoren- und regionenübergreifend vergleichbar macht (integrierte Vulnerabilitätsbewertung);
b. die Vulnerabilität Deutschlands gegenüber den Folgen des Klimawandels mit der Vulnerabilität gegenüber anderen nichtklimabedingten Dynamiken vergleichbar macht (erweiterte Vulnerabilitätsbewertung). - Der Ansatz soll exemplarisch an einem Beispiel erprobt werden. Als Beispiel wurde der Systemkomplex Energie-Wasser-Biomasse ausgewählt.
Wer war oder ist beteiligt?
Auftraggeber: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Auftragnehmer: Dr. Helga Weisz, Dr. Hagen Koch, Petra Lasch, Oliver Walkenhorst, Vera Peters, Dr. Fred F. Hattermann, Shaochun Huang, Valentin Eich, Matthias Büchner, Martin Gutsch, Dr. Peter-Paul Pichler, Dr. Felicitas Suckow, (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.) und Dr. Stefan Vögele (FZ Jülich)
Weisz, Helga; Koch, Hagan; Lasch, Petra; Walkenhorst, Oliver; Peters, Vera; Hattermann, Fred; Huang, Shaochun; Eich, Valentin; Büchner, Matthias; Gutsch, Martin; Pichler, Per-Paul; Suckow, Felicitas 2013: Methode einer integrierten und erweiterten Vulnerabilitätsbewertung: Konzeptionell-methdische Grundlagen und exemplarische Umsetzung für Wasserhaushalt, Stromerzeugung und energetische Nutzung von Holz unter Klimawandel. Dessau-Roßlau