Klimawandel in Hessen - Chancen, Risiken und Kosten für den Obst- und Weinbau (CHARIKO)

Ziel der Studie

Untersuchung von Chancen, Risiken und Kosten für den Weinbau durch klimawandelbedingte Veränderungsprozesse

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Hessen
Untersuchungsraum Hessen

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien A1B
Klimamodelle ECHAM5 / MPI-OM
Ensembles ja
Anzahl der Modellläufe WETTEREG 10 Läufe, CHARIKO 2, letztendlich aber nur 5 genutzt
Regionales Klimamodell 

WETTERREG, REMO-UBA, CLM

Weitere Parameter 

Veränderungen von Temperatur, Niederschlägen, Luftdruck, Windgeschwindigkeiten, Sonnenscheindauer

Zeitraum 

1961-2000;

2001-2100

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Landwirtschaft
    • Agrophänologie
    • Ertrag und Qualität der Ernteprodukte
    • Pflanzengesundheit

"Die Termine für den Blühbeginn (jeweils Mittelwert über die 5 Klimamodellläufe) (und auch für den Austriebsbeginn bei Wein) verfrühen sich bei allen 9 Obstarten hoch signifikant um 15 Tage (Kirschen und Wein) bis 22 Tage (Pfirsich). Es ist eine gewisse Tendenz zu erkennen, dass Arten mit einem in der Gegenwart besonders frühen Blühtermin [...] auch eine besondes starke Verfrühung in der Zukunft aufweisen [...]. Allerdings unterscheiden sich die meisten Veränderungen ?t2 im Blühtermin wegen der großen Konfidenzintervalle nicht signifikant von einander, so dass diese Aussage statistisch nicht abgesichert werden kann. Bei der Blühdauer (ebenfalls Mittelwert über die 5 Klimamodellläufe) sind die Ergebnisse nicht so eindeutig. Beim Apfel und der Birne verlängert sich die Blühdauer leicht signifikant um knapp einen Tag (ca. 6 %) (Abbildung D.2). Beim Wein verkürzt sich die Blühdauer aber um 0.7 Tage. Auch bei der (absoluten) Blühdauer [...] spielt der Wein eine Sonderrolle, denn diese beträgt im Zeitraum 1971-2000 im Mittel nur 10.7 Tage. Dieses außergewöhliche Verhalten ist wahrscheinlich eine Folge des extrem späten Blühtermins (16. Juni im Mittel über 1971-2000; [...])." (S.43)

"Über die Veränderungen zwischen den beiden 30-Jahreszeiträumen 1971-2000 und 2071-2100 für die Mittelwerte “über die 5 Klimamodellläufe” und Obstanbaugitterpunkte kann man Folgendes konstatieren: Die Ertragsschäden ohne künstliche Sommerberegnung nehmen ohne Berücksichtigung der CO2-Düngung leicht um 4 % bis 8 % zu [...]. Die Zunahme ist aber nur beim spätreifen Apfel, der Birne, beim Pfirsich und der spätreifen Pflaume signifikant. Mit Berücksichtigung der CO2-Düngung ist eine signifikante Abnahme der Schäden (bzw. ein Ertragszuwachs) von ca. 14 % bis 41 % zu erwarten." (S.71)

"Trotz der signifikanten Verfrühung des Blühbeginns bei allen Fruchtarten konnten, außer bei den Kirschen, keine signifikanten Veränderungen in den Frostschäden sF prognostiziert werden." (S.58f.)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

 

Klimafolge/ Indikationsfeld: Blübeginn und -dauer, Pflückreife, Länge der Reifeperiode, Schäden durch Frost und Schädlinge, Bienenflugintensität. Wasser Haushalt und -ertrag, Sommerberegnung, Gesamttranspirationsmenge, Gesamtkosten

Methodischer Ansatz: Mithilfe verschiedener Modelle werden Klimawirkungen und deren Impact auf Entwicklung, Wasserhaushalt, Krankheitsbefall, Ertrag von Nutzpflanzen berechnet. Anschließend werden die Kosten des Klimawandels aufgrund zu erwarender Ausfälle bilanziert.

Analysekonzeptansatz früherer IPCC-Ansatz (2004, 2007)
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Fachzentrum Klimawandel Hessen (Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie), Förderprogramm INKLIM-A
Kontakt 

Auftraggeber: Fachzentrum Klimawandel Hessen im Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden
Auftragnehmer: Prof. Dr. Frank-M. Chmielewski, Dr. Klaus Blümel (Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, FG Acker- und Pflanzenbau, Humboldt-Universität zu Berlin)

Bibliographische Angaben 

Wolf, Helmut 2013: Klimawandel in Hessen: Chancen, Risiken und Kosten für den Obst- und Weinbau. Berlin

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Handlungsfelder:
 Landwirtschaft