Hintergrund und Ziele
Das Forschungsprojekt forschte vor dem Hintergrund steigenden Flächendrucks in wachsenden Städten und des Klimawandels an integrierten Ansätzen zur klimaresilienten Planung und Gestaltung von Quartieren. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf urbaner grüner Infrastruktur und Möglichkeiten, Klimaanpassung in planerischen Instrumenten und Prozessen zu verankern.
Die Ergebnisse aus der ersten Projektphase (Forschung und Entwicklung, 2018-2021) wurden in der zweiten Projektphase (Umsetzung und Verstetigung, 2021-2023) in anwendungsorientierten Materialien für Praktiker:innen aus der Stadtplanung, Architektur und kommunalen Verwaltung verstetigt. Das Ziel der zweiten Projektphase war es , die wissenschaftlichen Ergebnisse zu integrierten Lösungen für klimaresiliente Quartiere in wachsenden Städten so für die Praxis aufzubereiten, dass diese sie in ihrem Arbeitsalltag umsetzen können.
Laufzeit
seitUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Bundesweit
- Bayern
Das Projekt forschte in Reallaboren der Landeshauptstadt München
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
- kurzfristig = die nächsten Jahre/Jahrzehnte
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Das Projekt erforschte unter anderem mit Simulationen für die Reallabore, welche Auswirkungen Nachverdichtungen im Gebäudebestand, der Neubau von Tiefgaragen und die Fällung von Alt- / Großbäumen auf das Mikroklima im Quartier haben.
Ein entscheidendes Ergebnis der Analysen war, dass vitale Alt- bzw. Großräume unbedingt zu erhalten sind, da Neupflanzungen erst nach Jahrzehnten eine relevante Kühlwirkung entfalten.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Aus den Simulationen geht hervor, dass es dringenden Anpassungsbedarf bei stadtplanerischen Instrumenten und Prozessen gibt: Der Erhalt von vitalen Alt- bzw. Großbäumen muss priorisiert werden, um ihre Kühlwirkung für das Stadtklima zu nutzen.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
In der zweijährigen Umsetzungs- und Verstetigungsphase entwickelte das Projektteam eine Anleitung für Klimaanpassung in städtebaulichen Wettbewerbsverfahren sowie eine Website. Auf dieser werden in Steckbriefen, Checklisten und Leitfäden sowie weiteren Handreichungen Umsetzungshilfen für Praktiker:innen aus der Stadtplanung, Architektur und kommunalen Verwaltung zur Verfügung gestellt. Die Umsetzungshilfen umfassen z. B. Hinweise für hitzeresilienten Neubau und Bestandssanierung, für die Gebäudebegrünung, für die Integration von Klimaanpassung in stadtplanerische Instrumente und Verfahren (Bebauungspläne, Wettbewerbsverfahren, Sanierungsgebiete, Bauvorhaben nach §34 BauGB, ...), für die klimaresiliente Gestaltung von stadtübergreifenden und Quartiers-Freiflächen, für die Aktivierung der Stadtgesellschaft und für die Sensibilisierung von Entscheidungsträger:innen hinsichtlich der Notwendigkeit für Klimaanpassung in der Quartiersentwicklung.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen können ab sofort umgesetzt werden.
Wer war oder ist beteiligt?
gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Leitinitiative Zukunftsstadt
finanziert von der Europäischen Union (Next Generation EU)
Technische Universität München (TUM)
Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen
Prof. Simone Linke
TU München: Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung
LMU München: Institut für Soziologie, Arbeitsgruppe Lokale Passung
LH München: Referat für Klima- und Umweltschutz, Hauptabteilung Umweltvorsorge
LH München: Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Hauptabteilung Stadtplanung
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Sophie Duschinger
Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München
Arbeitsgruppe Lokale Passung
Konradstr. 6
80801 München
duschinger [at] soziologie [dot] lmu [dot] de