Erfolgreich (Ab-)Waschen: Minimaler Einsatz, maximales Ergebnis

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Privathaushalte können beim (Ab-)Waschen Energie und Chemikalien einsparen.
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10. Mai: Bundesweiter Aktionstag „Nachhaltiges (Ab-)Waschen“

Der Aktionstag „Nachhaltiges (Ab-)Waschen“ regt mit viele Aktionen zu bewussterem Handeln beim Waschen, Abwaschen und Reinigen an. Werden Waschmaschine, Geschirrspülmaschine und Wasch- und Reinigungsmittel mit Bedacht eingesetzt, können gleichzeitig Ressourcen gespart, Kosten gesenkt und die Umwelt entlastet werden.

Das Grundproblem: Um etwas zu reinigen, muss etwas anderes schmutzig werden. Meist trifft es das eingesetzte Wasser. Außerdem sind noch Energie und in der Regel auch Wasch- und Reinigungsmittel – Chemikalien - nötig. Nach ihrem Einsatz bleiben diese Chemikalien allerdings als zusätzliche Verschmutzungen im Abwasser zurück. (Ab-)Waschen verursacht also immer Kosten, auch die Abwasserreinigung kostet Energie und Geld. Die Umwelt steht dabei ausnahmslos auf der Kostenseite, da sie immer direkt oder indirekt belastet wird, selbst wenn nachhaltig gehandelt wird.

Nachhaltiges (Ab-)Waschen stellt immer einen Kompromiss verschiedener Ansprüche dar. Nachhaltiges (Ab-)Waschen bedeutet, dass:

  • die zu reinigenden Gegenstände und Oberflächen sauber werden und ihr Wert erhalten bleibt;
  • dies zu einem wirtschaftlichen Preis möglich ist;
  • Ressourcen durch einen möglichst geringen Verbrauch an Energie, Wasser, Chemikalien und Verpackungsmaterial geschont werden;
  • das Abwasser und die Umwelt möglichst gering belastet werden;
  • die Gesundheit der Anwender dabei so gut wie möglich geschützt wird.

In Deutschland werden an private Endverbraucher jährlich etwa 630.000  Tonnen Waschmittel, 220.000 Tonnen Weichspüler und 480.000 Tonnen Reinigungs- und Pflegemittel (davon rund 260.000 Tonnen Geschirrspülmittel) verkauft. Mit dem Abwasser gelangen die darin enthaltenen Chemikalien zum Teil bis in die Flüsse und Seen.
Tatsächlich haben Verbraucherinnen und Verbraucher es wortwörtlich in der Hand, beim (Ab-)Waschen nachhaltig zu handeln und dabei insbesondere die Umwelt zu schonen. Wie das geht?

  • Wasch- und Geschirrspülmaschine optimal beladen. Wie auch für das Handgeschirrspülen gilt hier für die Nutzung: So wenig wie möglich, so häufig wie nötig. Beispielsweise sind Waschprogramme für empfindliche Textilien für weniger Wäsche gedacht, kommen deshalb aber auch mit weniger Waschmittel aus. Ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft weiter!
  • Die richtigen Programme für das Wasch- und Reinigungsproblem wählen. Meist genügen geringere Temperaturen: Für die Energiekosten einer 60-Grad-Wäsche lässt sich fast zweimal bei 40 °C und sogar dreimal bei 30 °C waschen. In vielen Waschmaschinen ist das Energiesparen praktisch eingebaut: über so genannte Eco-Programme. Ein 60-Grad-Eco-Programm hat dabei die Waschleistung eines 60-Grad-Waschganges, läuft aber in Wirklichkeit bei niedrigen Temperaturen. Zwar dauert es etwas länger, spart aber am Ende Energie, weil auf das starke Aufheizen des Wassers verzichtet wird. In einem Privathaushalt mit gesunden Personen reichen für Buntwäsche Waschgänge bei 20 bis 30 °C und für Weißwäsche bei 40 °C aus. Beim Abwasch arbeitet die Geschirrspülmaschine viel effizienter als es von Hand möglich wäre. Für die meisten Verschmutzungen reichen auch hier die Niedrigtemperaturprogramme.
  • Die besten Wasch- und Reinigungsmittel kaufen. Insbesondere mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder „EU Ecolabel“ (Euroblume) ausgezeichnete Produkte sind auch tatsächlich ausgezeichnet: Sie sind umweltschonender als andere Produkte und dabei mindestens genauso leistungsfähig. Die Kriterien für ihre Vergabe werden außerdem regelmäßig dem Fortschritt angepasst.
  • Die Dosierungshinweise auf der Packung beachten. Denn warum mehr als nötig verschwenden? Ein Blick auf die Verpackung genügt: Beispielsweise ist die Dosierung bei Waschmitteln abhängig von Wasserhärte, Beladungsmenge und Verschmutzungsgrad. Beim Dosieren sollten Sie sich nicht von der Stärke des Dufts der gewaschenen Wäsche leiten lassen, denn mit dieser Parfümierung verfliegt auch das Geld der Haushaltskasse. Die zusätzliche Chemikalienbelastung der Umwelt durch Überdosierung wirkt sich hingegen viel länger aus. Den Härtegrad ihres Leitungswassers können Sie bei Ihrem Wasserversorger erfragen oder auf dessen Internetseite finden. Außerdem genügt für Haushaltswäsche meist die Dosierung für leicht oder normal verschmutzte Wäsche.
  • Auf unnötige Zusätze verzichten. Denn wenn die Wäsche ohne Weichspüler genauso gut oder sogar besser wird, spart das Geld und schont die Umwelt. Einfach mal ausprobieren!

Wenn jeder Bundesbürger auch nur einen Waschgang pro Jahr mit 65 g Waschmittel einspart, so summiert sich das zu einer Abwasserentlastung von 5.250 Tonnen. Deshalb gilt: Selbst wenn Sie nicht immer alles einhalten können, versuchen Sie so viel wie möglich umzusetzen, da wirklich jeder Beitrag zählt.

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