Weltweit steigt die chemische Intensität: der pro-Kopf-Einsatz von Chemikalien wird sich in 40 Jahren von 1990 bis 2030 deutlich mehr als verdoppelt haben, hinzu kommt das Wachstum der Weltbevölkerung.
Entwicklungsfortschritte in vielen Weltregionen sind zwar ein wichtiger guter Grund dafür, aber im Ergebnis sind die Herausforderungen immer schwerer zu bewältigen: nicht allein die Menge, sondern auch die Zahl und Vielfalt von Chemikalien und deren Einsatzgebieten nehmen überproportional zu.
Das Umweltbundesamt dringt deshalb auf einen anderen Umgang mit Chemikalien, der die chemische Verschmutzung, den Verlust von Biodiversität und die Klimakrise weltweit begrenzen kann. Ein Weg könnte sein, dass alle Beteiligten gemeinsam ein Maß für die Verwendung von Chemikalien finden, das Leitplanken im umfassenden Sinn von Nachhaltigkeit einhält.
Aus Sicht des UBA sind die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 nur erreichbar, wenn Chemikalien im richtigen Maß eingesetzt werden. Das bedeutet global und in allen Bedürfnisfeldern die Risiken für Umwelt und Gesundheit zu minimieren und die Chancen für die Gesellschaft zu maximieren. Um auf Dauer nachhaltig auch mit Ressourcen und Energie wirtschaften zu können, reichen dabei der Ersatz von gefährlichen Stoffen oder ihre umfassende Kontrolle bei weitem nicht aus. Die chemische Intensität insgesamt zum Erreichen gesellschaftlicher Ziele und mögliche Auswirkungen auf Klima und Biodiversität müssen mitbedacht werden.
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