DNA macht Schule: Aus Schüler*innen werden Gewässer-Detektive

DNA-Strang wird zu einem Fisch, Schriftzug DNA macht Schulezum Vergrößern anklicken
Logo DNA macht Schule
Quelle: UBA

Steine umdrehen, Wasserproben nehmen, echte Forschungsdaten liefern: Das Projekt „DNA macht Schule" bringt modernste Wissenschaft direkt vor die Schultür. Grund- und Oberstufenschüler*innen in NRW werden zu Citizen Scientists und helfen dabei, den Zustand heimischer Bäche zu erforschen.

Endlich mal raus aus dem Klassenzimmer – und trotzdem lernen. Vergessen Sie Arbeitsblätter über Ökosysteme: Beim neuen Projekt „DNA macht Schule" der Universität Duisburg-Essen packen Schüler*innen Gummistiefel und Becherlupen ein und ziehen los zum nächsten Bach. Dort werden sie zu echten Forschenden – mit einer Mission, die weit über den normalen Biologieunterricht hinausgeht.

Das Besondere: Die Jugendlichen sammeln nicht nur Daten für die Schule, sondern liefern wissenschaftliche Erkenntnisse, die das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) für den Gewässerschutz nutzt. „Citizen Science" nennt sich dieser Ansatz – Bürger*innen werden zu Wissenschaftler*innen.

So funktioniert's: Von der Wasserpfütze zur ⁠DNA⁠-Analyse

Das Konzept ist genial einfach und gleichzeitig hochmodern: Die Schüler*innen untersuchen einen Bach in Schulnähe, schauen sich die ⁠Gewässerstruktur⁠ an und bestimmen die sichtbaren Tierarten – so weit, so klassisch.

Doch dann wird es spannend: DNA-Metabarcoding heißt die Geheimwaffe der modernen Gewässerforschung. Diese Technik funktioniert wie ein Super-Barcode-Scanner, der selbst winzigste Lebewesen anhand ihrer genetischen Spuren im Wasser aufspürt. Mikroskopisch kleine Organismen, die sonst unsichtbar bleiben, werden plötzlich sichtbar.

Die Wasserproben wandern ins Labor der Uni Duisburg-Essen, wo Forscher*innen die DNA-Analyse durchführen. Die Ergebnisse kommen als fertig aufbereitete Artenlisten zurück in die Schule – perfekt für die Auswertung im Unterricht.

Warum das auch für Sie als Lehrkraft interessant ist

Praxisrelevanz: Ihre Schüler*innen arbeiten mit echten wissenschaftlichen Methoden und liefern Daten, die tatsächlich gebraucht werden. Das motiviert ungemein!

Fächerübergreifend: Biologie, Chemie, Geografie, sogar Informatik – das Projekt verbindet verschiedene Disziplinen.

Wenig Aufwand, große Wirkung: Die Uni liefert Unterrichtsmaterialien und übernimmt die komplexe Laborarbeit. Sie konzentrieren sich aufs Wesentliche: das Lernen mit Ihrer Klasse.

Echte Forschung: Über viele kleine Fließgewässer in Deutschland wissen Behörden noch viel zu wenig. Ihre Klasse trägt dazu bei, diese Wissenslücke zu schließen.

Für Jugendliche: Warum ihr dabei sein solltet

Hand aufs Herz: Wann hattet ihr schon mal die Chance, echte Forschungsdaten zu sammeln, die Wissenschaftler*innen und Umweltbehörden tatsächlich nutzen? Hier könnt ihr:

  • Mit modernster Technologie arbeiten (DNA-Analyse!)
  • Eure Umgebung unter die Lupe nehmen
  • Herausfinden, welche geheimen Bewohner in „eurem" Bach leben
  • Einen echten Beitrag zum Umweltschutz leisten
  • Erfahren, wie Forschung wirklich funktioniert

Das Projekt startet durch

Der offizielle Projektstart war am 2. Juni im Bundesumweltministerium in Berlin – jetzt können sich Lehrkräfte mit ihren Klassen oder Kursen anmelden. Das Projekt richtet sich zum Auftakt zunächst regional an Grundschulen und gymnasiale Oberstufen in Nordrhein-Westfalen.

Jetzt anmelden und mitmachen:

  • Website: www.dna-macht-schule.de
  • Kontakt: Prof. Dr. Florian Leese und Prof. Philipp Schmiemann
  • E-Mail: dna-macht-schule [at] uni-due [dot] de
  • Telefon: 0201/18 3-6328

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, ⁠Klimaschutz⁠, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und das Umweltbundesamt finanziert.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 citizen science  DNA  Gewässerforschung  Fließgewässer  Ökologischer Zustand