Aufbereitung salzhaltiger Abwässer aus der Kunststoffproduktion

Mann in Arbeitskleidung vor 5 riesigen blauen Tanks vor einer Werkhallezum Vergrößern anklicken
Teil der Aufbereitung: Organische Stoffe durch Adsorption an Aktivkohle aus dem Abwasser entfernen
Quelle: Covestro

Salzhaltige Industrieabwässer sind gleich mehrfach problematisch: Sie lassen Rohre schneller rosten, belasten Flüsse und Seen und erschweren die Trinkwassergewinnung. In einer Pilotanlage des Umweltinnovationsprogramms werden seit 2015 störungsfrei solche Abwässer aus der Kunststoffherstellung aufbereitet, Wasser und Salz wieder in den Produktionskreislauf (die Elektrolyse) eingespeist.

Die Firma Covestro produziert am Standort Krefeld-Uerdingen Polycarbonat. Dank der neuen Anlage kann (beim Durchsatz von 30 Kubikmeter pro Stunde) auf die Herstellung von 223.200 Tonnen voll entionisiertes Wasser pro Jahr verzichtet werden und es werden 16.800 Tonnen Siedesalz pro Jahr weniger in den Rhein geleitet. Trotz des durch das Kreislaufverfahren zusätzlichen Aufwands werden in der Summe Treibhausgase mit einer ⁠Klimawirkung⁠ von etwa 965 Tonnen CO2 pro Jahr weniger emittiert.

Die Anlage läuft seit Dezember 2015 störungsfrei im kontinuierlichen Betrieb, derzeit mit 50 Kubikmeter pro Stunde. Ob negative Langzeiteffekte, wie eine vorzeitige Alterung und Schädigung der Membranen der Elektrolyse, auftreten, muss sich noch zeigen. Bei einem erfolgreichen ⁠Monitoring⁠ sollen andere Covestro-Standorte diese Technologie ebenfalls anwenden.

Das Projekt hat Modellcharakter und kann auf andere Standorte der chemischen Industrie angewendet werden, an denen sowohl Natriumchlorid-haltiges Abwasser anfällt als auch eine Chlor-Alkali-Elektrolyse mit Membranverfahren betrieben wird.

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 Umweltinnovationsprogramm  salzhaltig  Abwasseraufbereitung  Abwasseraufbereitungsanlage  Industrieabwasser  Kunststoffherstellung