Weitreichende Untersuchungen, rechnerische Simulationen und praktische Stimulationstests sowie die laufenden Kraftwerke in Gesteinsformationen des Oberrheingrabens, im Süddeutschen Molassebecken und im Norddeutschen Becken (Groß Schönebeck und Hannover) haben gezeigt, dass seismische Schadbeben durch Stimulationsmaßnahmen ausgeschlossen werden können. Somit gehen auch für Sachgüter keine Gefahren von diesen Maßnahmen aus. Inzwischen hat sich die Praxis entwickelt, dass Fracking-/Stimulationsmaßnahmen dennoch mit niedrigen Drücken, geringen Pumpraten und Fluidvolumina unter zeitgleicher seismologischer Beobachtung langsam und schonend begonnen und Reaktionspläne vorgehalten werden. Beim Fracking werden immer Bruch- oder Reibungsvorgänge angeregt und somit sogenannte mikroseismische Ereignisse erzeugt. Diese strahlen Energie ab, die sich von ihrem tiefliegenden Ursprungsort aus in alle Richtungen fortpflanzt, somit auch nach oben. Auf ihrem Weg zur Erdoberfläche durchläuft sie die überlagernden Gesteinsschichten und wird dabei gedämpft. Es gilt das Prinzip, dass die Wirkung umso geringer ist, je weiter entfernt der Quellort liegt. Viele der mikroseismischen Ereignisse sind dabei so schwach, dass sie sogar für empfindliche Messgeräte unter der Wahrnehmungsschwelle liegen. Das haben mit seismischem Monitoring durchgeführte Fracking-Maßnahmen vor allem in Norddeutschland ergeben.
Seismische Ereignisse können auch dadurch verursacht werden, dass die Volumenbilanz im Untergrund verändert wird. Dies geschieht bei der Gewinnung geothermischer Energie jedoch nicht. Auch von den verursachten Temperaturänderungen geht nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Gefahr aus.