Schlechte Luftqualität in Deutschland

Quelle: Umweltbundesamt
Aktuell ist die Luftqualität in Deutschland außergewöhnlich schlecht. Warum ist das so? Und wie gefährlich ist die Situation?
Aktuell ist die Luftqualität in Deutschland außergewöhnlich schlecht. Warum ist das so? Und wie gefährlich ist die Situation?
Wie ist die Luftqualität aktuell?
In der vergangenen Woche war die Luftqualität in Deutschland schlecht. Das liegt an der hohen Belastung mit Feinstaub (PM2,5).
Auch in dieser Woche können regional wieder hohe Feinstaubkonzentrationen auftreten.
Von schlechter Luftqualität war und ist nicht nur Deutschland, sondern große Teile Zentraleuropas betroffen. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Aber warum ist das so?
Ursache ist grundsätzlich der Ausstoß (Emission) von Feinstaub. Im Winter ist dieser größer, weil mehr Energie benötigt wird, Kamine mit Holz geheizt werden, aber auch die Emissionen aus dem Straßenverkehr (aus dem Auspuff und vom Straßenabrieb) erhöht sind. Die jeweils vorherrschenden Wetterbedingungen entscheiden jedoch darüber, ob die Schadstoffe schnell in der Luft verteilt werden oder sich über Tage anreichern können und dann zu solchen Situationen führen. In der aktuellen winterlichen Hochdruckwetterlage ist der Luftaustausch auf wenige hundert Meter eingeschränkt, es ist nahezu windstill und trocken. Die Schadstoffe sind in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten „gefangen“. Der Wechsel zu einer Tiefdruckwetterlage mit Wind und Regen/Schnee wird zu einer raschen Entspannung der Situation führen. Allerdings ist dieser grundlegende Wetterwechsel noch nicht in Sicht. Mit östlichen Winden werden zeitweise Schadstoffe aus Osteuropa nach Deutschland transportiert.
Weitere Infos gibt es hier.
Was kann man dagegen tun?
Die Erfahrungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass kurzfristige Maßnahmen zur Senkung der Feinstaubkonzentration in Situationen wie derzeit kaum messbare Erfolge haben. Selbst die Maßnahmen des Corona-Lockdown führten nicht zu einem schnellen Rückgang der Feinstaubkonzentrationen in den bodennahen Luftschichten. Zumal bei hohen Feinstaubkonzentrationen - wie aktuell - hohe Anteile von überregionalem Feinstaubtransport aus anderen Ländern zu verzeichnen ist, die man mit örtlichen Maßnahmen nicht mindern kann.
Eine deutliche, kurzfristige Verbesserung der Luftqualität ist erst zu erwarten, wenn die austauscharme Inversionswetterlage aufgelöst wird und Wind und Temperaturgradienten einen horizontalen und vertikalen Luftaustausch ermöglichen.
Grundsätzlich führten langfristige Maßnahmen zur Verringerung der Feinstaubemissionen bei Industrie, Verkehr und Feuerungsanlagen zu einer deutlichen Verringerung der jährlichen Feinstaubbelastung. So sanken die Jahresmittelwerte für Feinstaub PM10 in den letzten 20 Jahren im städtischen Hintergrund um durchschnittlich 40%.
Wie gefährlich ist die Situation und wo kann ich mich über die Luftqualität informieren?
Das Umweltbundesamt informiert per App Luftqualität und Web über die aktuelle Luftqualität. Der Luftqualitätsindex – von sehr gut bis sehr schlecht – ist mit Gesundheits- und Verhaltenstipps verknüpft. Für Menschen mit Vorerkrankungen können sich schon ab der gelben Stufe "moderat" gesundheitliche Probleme ergeben. Daher empfehlen wir dieser Gruppe in der aktuellen Situation auf anstrengende Aktivitäten im Freien, wie z.B. den Jogginglauf, zu verzichten. Ist der Indexwert "sehr schlecht", empfehlen wir dies allen. Besser ist ein gemütlicher Spaziergang, anstatt zu joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper.
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