Von den privaten Konsumentinnen und Konsumenten wird schon heute viel unternommen, um Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu vermeiden. Trotzdem werden in Deutschland pro Kopf und Jahr immer noch 81 Kilogramm Lebensmittel zu Abfall (von den 456 Kilogramm, die zuhause konsumiert werden). „Es wird etwas dauern, diese Abfallberge zu reduzieren, aber ich bin mir sicher, dass Veränderungen möglich sind. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten sind aktiv dabei, bedarfsgerecht einzukaufen, mit Essensresten kreativ zu kochen oder sich über die sachgerechte Lagerung von Lebensmitteln zu informieren“, sagte Frau Krautzberger. Sie fügte hinzu: „In kaum einem anderen Bereich ist es so einfach, Abfälle zu vermeiden“.
Ein sehr erfolgversprechender Bereich für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist der Außer-Haus-Konsum, also Restaurants, Kantinen und Event-Catering. Aktuelle Forschungsergebnisse des UBA zeigen, dass in diesen drei Bereichen zusammen fast ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig, zum Beispiel ein zu lockeres Kalkulieren der Teilnehmerzahl einer Veranstaltung verbunden mit fehlendem Anreiz, besser zu planen, da das Essen bereits bezahlt wurde.
Fortschritte sind auch durch die stärkere Unterstützung der ständig wachsenden Zahl von Einrichtungen zur Weitergabe von Lebensmitteln möglich, von denen es in Deutschland mehr als 900 gibt, die 1,5 Millionen Bedürftige mit Lebensmitteln unterstützen. UBA-Präsidentin Krautzberger: „Die „Tafeln“ sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die vom Einzelhandel nicht verkauft werden konnten. Allerdings bestehen hier noch einige Rechtsunsicherheiten, zum Beispiel wenn Einrichtungen wie den „Tafeln“ versehentlich verdorbene Lebensmittel übergeben werden. Diese Hemmnisse sollten so weit wie möglich beseitigt werden.“ Sie sprach sich auch für eine Entschärfung der derzeit geltenden Handelsnormen zu Aussehen und Form von Obst und Gemüse aus.
Lebensmittel sind mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Die Menge Lebensmittel, die eine Person in Deutschland pro Jahr einkauft, verursacht in etwa einen Flächenverbrauch von einem halben Fußballplatz, einen Wasserverbrauch, der dem Fassungsvermögen von 84 Badewannen entspricht, sowie Treibhausgasemissionen in Höhe von drei Tonnen, was der Menge an CO2 entspricht, die auf einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück emittiert wird. Hochgerechnet auf die 80 Millionen Einwohner Deutschlands und die 550 Millionen in der EU sind die Umweltbelastungen durch diese Faktoren immens.