Die Informationen hierzu stammen von knapp 5.000 Betrieben, die nach der Europäischen PRTR-Verordnung ihre Emissionen offenlegen müssen. Berichtspflichtig sind beispielsweise Kraftwerke, Raffinerien, Chemiebetriebe oder die Lebensmittelindustrie, aber auch Deponien und Kläranlagen. Diese Betriebe müssen nur dann über Freisetzungen berichten, wenn sie eine gewisse Größe überschreiten, wenn sie eine beträchtliche Menge eines Schadstoffs freisetzen oder sehr viel Abfall außerhalb ihres Betriebes entsorgen. Die PRTR Verordnung legt dazu Emissionsschwellenwerte fest. Es gibt sowohl Schwellenwerte für Freisetzungen in die Luft, in das Wasser, in den Boden aber auch für den Abfluss von Abwasser in externe Kläranlagen. Berichten müssen Betriebe auch, wenn sie jährlich mindestens zwei Tonnen gefährliche Abfälle entsorgen – oder mehr als 2.000 Tonnen nicht gefährliche Abfälle.
Die Transparenz der PRTR-Daten unterstützt das Wissen über den Umweltschutz. Beispielswiese führte PRTR zu einer Verbesserung der Datenqualität durch das Schließen von Datenlücken – etwa wenn Bürgerinnen und Bürger anfragen, warum ein bestimmter Betrieb nicht aufgeführt ist. Viele Nutzer verwenden die Daten für eigene Forschungszusammenhänge oder verarbeiten sie in Berichten weiter. Die Software, mit dem die Betriebe ihre Daten erfassen und an die Behörden weiterleiten, heißt „BUBE“ (Betriebliche Umweltdaten Berichterstattung). Die Bundesländer und das Umweltbundesamt (UBA) entwickelten und finanzierten „BUBE“ gemeinsam. Die berichteten Daten werden anschließend von den zuständigen Behörden geprüft. „Weitere Informationen etwa zu Emissionen aus dem Verkehrsbereich oder der Landwirtschaft werden bald folgen“, sagt UBA-Vizepräsident Dr. Thomas Holzmann. „Der Start von Thru.de ist nur ein Schritt hin zu mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz im Umweltschutz.“
Das neue Portal zeichnet sich durch eine nutzerfreundliche, informative und optisch ansprechende Gestaltung aus. Thru.de bietet neben einem modernen Design eine optimierte Karte sowie stark erweiterte Recherchefunktionen und Hintergrundinformationen. Das Design sowie die interaktive Karte wurden in einem Wettbewerb von Designstudentinnen und -studenten der Hochschule Anhalt entwickelt. Es vereint eine einfache, klare Navigation und Seitenstruktur mit ansprechenden, barrierefreien Farben und aussagekräftigen Bildern. Die Karte zeigt je nach Zoomstufe zusammengefasste Informationen zu Anzahl und Branche der Betriebe auf Bundesland- oder Landkreisebene. Sie ermöglicht damit regionale Vergleiche. Eine Umgebungs- und Detailsuche sowie die Rubrik „Emissionen kompakt“, die einen schnellen Überblick über die Emissionen einzelner Industriebereiche ermöglicht, runden das neue Internetangebot ab. Alle auf thru.de veröffentlichen Daten stehen als Gesamtabzug zum Download bereit und sind für jedermann frei verfügbar.
Dessau-Roßlau, 12.12.2012