Disclaimer: Dieser Artikel ist ein Beitrag im Rahmen der Konferenz "Innenraumluft 2024" und spiegelt nicht die Meinung des Umweltbundesamtes wider. Für die Inhalte sind die genannten Autoren und Autorinnen verantwortlich.
Autor*innen
Anja Wolff1, Stefanie Klar1, Jessica Reinert1, Marion Berger2, Judith Neuhoff2, Lennart Marske2, Kerttu Valtanen3, Udo Jäckel4
1Bioaerosole, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland, wolff [dot] anja [at] baua [dot] bund [dot] de
2Gesundheitsüberwachung, Biomonitoring, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Deutschland
3Mikrobiologische Risiken, Umweltbundesamt, Berlin, Deutschland
4Biostoffe, Biozide, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, DeutschlandEmpfohlene Zitierweise: Wolff, A., Klar, S., Reinert, J., Berger, M., Neuhoff, J., Marske, L., Valtanen, K., Jäckel, U. (2024). In vitro Testsystem zur Erfassung gesundheitlicher Wirkungen von Innenraumschimmel. Beitrag A25 zur Fachtagung „Innenraumluft 2024 - Messen, Bewerten und Gesundes Wohnen“, 6.-8. Mai 2024, Dessau-Roßlau. https://www.umweltbundesamt.de/irl2024-a25
In vitro Testsystem zur Erfassung gesundheitlicher Wirkungen von Innenraumschimmel
Feuchtebedingter Innenraumschimmel wird häufig mit dem Auftreten von Atemwegsbeschwerden in Verbindung gebracht, dessen kausaler Zusammenhang bisher unzureichend untersucht ist. Um das inhalationstoxische und immunmodulatorische Potential gängiger Schimmelpilzarten feuchtegeschädigter Innenräume besser beurteilen zu können, wurde ein in vitro Testsystem etabliert. Hierfür wurden die Innenraum-typischen Baumaterialien Gipskarton und Raufasertapete sowie Malzextrakt-Agar als Referenz mit den Schimmelpilzarten Alternaria botrytis, Aspergillus versicolor, Penicillium chrysogenum und Stachybotrys chartarum beimpft. Es wurden Extrakte aus den Schimmelpilz-bewachsenen Materialstücken, von der Materialoberfläche sowie aus luftgängigen Schimmelpilzbestandteilen der Materialstücke gewonnen. Inhalationstoxische und immunmodulatorische Effekte wurden für die Extrakte aus den mit Stachybotrys chartarum bewachsenen Materialien beobachtet. Daher stellt dieser Schimmelpilz aufgrund der vom ihm produzierenden Mykotoxine ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Bewohner und Beschäftigte dar. Ob die Konzentrationen der Pilzbestandteile im Innenraum ausreichend sind, um gesundheitsschädigende Wirkungen in den Atemwegen der Exponierten auszulösen, ist bisher nicht bekannt.