Unter dem Titel "Legal instruments for the effective protection and sustainable management of soils" diskutierten Expertinnen und Experten aus der gesamten Welt die Erfordernisse des Schutzes und einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Böden in Afrika und weltweit.
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Der internationale Workshop wurde vom Umweltbundesamt (Dr. Harald Ginzky), der Konrad-Adenauer Stiftung – Climate Policy and Energy Security Program for Sub-Saharan Africa (CLESAP) (Prof. Oliver Ruppel), der Markerere University (Prof. Emmanuel Kasimbazi) und Kampala International University (Frau Hadijah Yayha) gemeinsam organisiert und durchgeführt. Ca. 50 Expertinnen und Experten aus Afrika und allen Teilen der Welt diskutierten die fachlichen Grundlagen und die rechtlichen Steuerungskonzepte eines effektiven Schutzes und einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Böden in Afrika und weltweit. Den Workshop in Kampala, Uganda eröffneten die geschäftsführende Botschafterin Frau Petra Kochendörfer der deutschen Botschaft und Herr Vincent Ssempijja, Landwirtschaftsminister in Uganda.
Der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Böden ist eine Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung und für das Überleben der Menschheit. Die Degradation von Böden verursacht, insbesondere auch in Afrika, Hunger, Armut, Migration und teilweise sogar Kriege. Obwohl die Effekte von unzureichendem Schutz und Bewirtschaftung grenzüberschreitend sind, müssen die notwendigen Maßnahmen vor Ort und regional durchgeführt werden. Die Herausforderungen erfordern ein interdisziplinäres Herangehen unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher, sozialer, kultureller, politischer, finanzieller sowie rechtlicher Anforderungen.
Der Workshop hatte vier Schwerpunkte:
Bodenschutzrecht in Afrika: Notwendigkeit der Fortentwicklung
Landzugangsrechte als Voraussetzung für effektiven Bodenschutz
Regionalkonvention für Afrika zum Bodenschutz als geeignetes Mittel
Fortentwicklung des internationalen Bodenschutzrechts
In dem Workshop tauschten sich Expertinnen und Experten aus Afrika zu den obigen Themenkomplexen aus. Die Teilnehmenden aus den nicht-afrikanischen Staaten und von internationalen Organisationen (UNCCD, FAO, ASP, IUCN, GIZ) brachten ihre spezifische Expertise in die sehr konstruktive und kollegiale Debatte ein.
Die folgenden Ergebnisse sind hervorzuheben:
Nationale Rechtsvorgaben in Afrika sind oftmals im Grunde ausreichend. Der Vollzug ist wegen mangelnder Ressourcen unzureichend.
Klarheit hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse beim Boden ist auch für den Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung von zentraler Bedeutung. Moderne Konzepte von individualisierten Eigentumstiteln kollidieren mit tradierten Vorstellungen von kollektiven Rechten.
Ob weitere internationale Regelungen zum Bodenschutz für Afrika oder weltweit notwendig sind, ist sehr umstritten. Bodenschutzherausforderungen sollen über die „nationally determined contributions“ nach dem Paris Übereinkommen von den einzelnen Staaten adressiert werden.
Die weiteren Ergebnisse sind in dem Outcome Document nachzulesen.
Der Workshop betonte die Notwendigkeit eines effektiven Bodenschutzes in Afrika und weltweit. Schon weil dies die Aufmerksamkeit für die Thematik insbesondere in Afrika erhöht, ist der Workshop als großer Erfolg zu werten. Die Teilnehmenden möchten den begonnenen Austausch mit weiteren Aktivitäten wie Kooperationen, interdisziplinäre Workshops, Maßnahmen der Bewusstseinsbildung fortsetzen.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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