Handeln nach dem One-Health Ansatz
Handeln nach dem One-Health-Ansatz bedeutet ein gemeinsames, integratives Management gesundheitlicher Risiken, welche für das Entstehen und die Übertragung von Krankheiten relevant sind. Im Fokus stehen dabei:
- die Gesundheit der Menschen,
- die Gesundheit der Tiere,
- der Schutz der Umwelt sowie
- die Vermeidung von Krankheitsübertragung durch Lebensmittel, internationalen Handel und Reisen.
Ziel des One-Health-Ansatzes ist immer die Prävention
Ein Vorgehen nach dem One-Health-Ansatz bedeutet, dass verschiedene Akteure und Disziplinen (z. B. aus Human- und Tiermedizin) zusammenarbeiten und in ständigem Austausch miteinander stehen. Diese Zusammenarbeit nach dem One-Health Prinzip wird insbesondere im Hinblick auf die gemeinsame Verantwortung bei der Reduzierung der Verbreitung und Entstehung von Antibiotikaresistenzen hervorgehoben (siehe Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) 2020). Dieser Austausch findet insbesondere in beratenden Gremien wie z. B. der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen (http://www.zoonosen.net) statt. Hier sind Landwirtschaft und Ärzteschaft gleichermaßen gefordert, sich zu engagieren, um einen ausgewogenen Austausch zwischen den Disziplinen zu gewährleisten.
Neben der Gremienarbeit ist auch die Forschung von Relevanz, um den One-Health-Ansatz in der Praxis umzusetzen. Hierbei spielen interdisziplinäre Forschungsprojekte eine wichtige Rolle, welche die Tierärzteschaft und Landwirtschaft mit ihrer Expertise als Praxispartner einbinden und so die gute fachliche Praxis fördern und verbreiten.
Im One-Health-Ansatz ist die Umwelt eine wichtige Komponente für die Minimierung gesundheitlicher Risiken. Seine Umsetzung bedeutet, bisher vernachlässigte Umweltrisiken stärker zu beachten sowie die Prävention zu stärken. Werden dabei alle Beteiligten (z. B. Zucht, Mast, Futterhandel, Bündler, Schlacht- und Verarbeitung sowie tierärztliche Bestandsbetreuung) in die Entscheidungsfindung einbezogen, wird diese auch besser akzeptiert.
Tierärzteschaft und Landwirtschaft können diese ganzheitliche Denkweise durch die Teilnahme an Schulungen und den Transfer von Wissen zwischen Praxis und Forschung fördern. Dadurch können mehr Beteiligte nachhaltiger zwischen möglichen Handlungsoptionen abwägen.