Umweltbildung muss sich verstärkt an einer kulturell vielfältig geprägten Gesellschaft orientieren. Bisher fehlen Methoden, wie Menschen mit Migrationshintergrund für Umweltfragen sensibilisiert werden können. Casual Learning ist ein neuer Ansatz, der sich in der Bildungsarbeit bewährt hat. Er soll exemplarisch für die Umweltkommunikation mit MigrantInnen erprobt und anschließend durch Fortbildungen, eine Handreichung sowie Vorträge an Umweltakteure vermittelt werden.
Akteure der Umweltbildung erhalten Unterstützung, wie sie mit der Methode des Casual Learning mehr Menschen mit Migrationshintergrund zu Umweltfragen erreichen und sensibilisieren können.
Das Projekt fußt auf der innovativen Lernmethode des Casual Learnings, das von finep entwickelt wurde und Lernen im „Vorbeigehen“ in den Alltag integriert. finep hat Casual Learning bereits erfolgreich in mehreren Projekten im Bereich BNE angewandt und als Fortbildung an entwicklungspolitische Akteure vermittelt.
finep hat zudem Umwelt- und Naturschutzgruppen und Migrantenorganisationen dabei unterstützt, gemeinsame Projekte im Umwelt- und Naturschutz umzusetzen, hat auf lokaler Ebene die Akteure aus beiden Bereichen vernetzt und zum Erfahrungsaustausch über einen interkulturell geöffneten Umwelt- und Naturschutz beigetragen.
Dadurch liegen finep detaillierte Kenntnisse zu den Chancen und Grenzen einer interkulturellen Öffnung im Umwelt- und Naturschutz vor. So fehlen u. a. bisher Formen der Umweltkommunikation, die Menschen mit Migrationshintergrund effektiv erreichen und die sich für Vereine/Non-Profit-Organisationen eignen.
Daran setzt das Projekt „Umweltbildung: ganz einfach interkulturell“ an. Um den Casual-Learning-Ansatz auf die Zielgruppe „Menschen mit Migrationshintergrund“ (die in sich heterogen und genauer zu definieren ist) zu übertragen, beginnt das Projekt mit einer Konzeptphase, innerhalb derer Gruppeninterviews mit gut informierten und vernetzten Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppen geführt werden.
Anschließend werden in 3 baden-württembergischen Kommunen/Regionen zusammen mit lokalen Akteursnetzwerken 6 Casual-Learning-Projekte konzipiert, umgesetzt und ausgewertet.
Danach wird eine Blended-Learning-Fortbildung konzipiert und durchgeführt, die sich bundesweit an Akteure der Umweltbildung richtet.
Zudem werden die Ergebnisse als Handreichung aufbereitet und bundesweit in Form von Vorträgen auf Fachtagungen verbreitet.