In den letzten Jahren hat Deutschland drastische Dürren erlebt, die zu einem erheblichen Rückgang des Gesamtwasserspeichers geführt haben. Laut dem Deutschen Geoforschungszentrum verlieren wir jährlich etwa 760 Millionen Tonnen Wasser, was zu einem Defizit von rund zehn Milliarden Tonnen im Gesamtwasserspeicher führt. Diese Entwicklung betrifft nicht nur die Wasserversorgung, sondern hat weitreichende ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen.
Bis heute dominiert in der Öffentlichkeit der Eindruck, Wassermangel sei ein zukünftiges Problem. Der Fokus liegt auf langfristigen Prognosen und technischen Lösungsansätzen. Erfahrungen aus anderen Weltregionen zeigen jedoch, dass Wassermangel nicht nur ein technisches Problem ist, sondern auch soziale und politische Konflikte hervorruft. Es geht darum, Wasserknappheit zu mildern und eine gerechte Steuerung und Verteilung der Wasserressourcen zu erreichen.
Das Projekt hat die Entwicklung und Veröffentlichung einer Open-Source-Variante eines Planspiels zur Wasserknappheit zum Ziel. Diese Version ermöglicht es Lehrkräften, das Planspiel eigenständig in ihren Bildungskontexten durchzuführen und das Bewusstsein für eine nachhaltige Wassernutzung zu fördern.
Begleitend zur Entwicklung der Open-Source-Variante werden mehrere Planspiel-Workshops und Multiplikatorenschulungen durchgeführt. In den Workshops erhalten Jugendliche einen Eindruck von den wachsenden politischen und sozialen Konflikten rund um den Wassermangel. Im Szenario muss eine fiktive Kommune ihren Wassermangel navigieren und lokale Lösungsstrategien entwickeln.
Verschiedene Stakeholder (u. a. Vertreter der Industrie, Landwirtschaft, Anwohnervereinigungen, Forstverband, Artenschützer) artikulieren im Rahmen eines Anhörungsverfahrens der Kommunalversammlung ihre Interessen.
Am Ende wird ein Wasserversorgungs- und Verteilungsplan verabschiedet, der Fragen der Zuweisung, der Verbrauchsreduktion sowie der Generierung alternativer Wasserquellen klärt.


