Zu viele Nährstoffe im Meer

Quelle: Umweltbundesamt
Eutrophierung bedeutet, dass infolge zu hoher Nährstoffeinträge (Stickstoff und Phosphor) das Ökosystem beeinträchtigt wird. Solche Folgen werden unterschiedlich intensiv sichtbar, zum Beispiel als trübes Wasser durch Algenblüten, im Verlust der Artenvielfalt und in der Veränderung der Artenzusammensetzung sowie als Sauerstoffmangel durch bakteriellen Abbau von Algenblüten (unter Verbrauch von Sauerstoff). Je nach Algenarten können Massenvorkommen einzelliger Algen Stoffe freisetzen, welche die Wasserqualität verschlechtern oder auch Schaumberge im Uferbereich entstehen lassen.
Die Ursachen für das Überangebot von Nährstoffen im Meer liegen zu einem großen Teil in der zu hohen und oft unsachgemäßen Ausbringung von Gülle durch die konventionelle Landwirtschaft. Stickstoff aus Abwässern sowie Abluft der Massentierhaltung und aus Auswaschungen aus übermäßig gedüngten Böden gelangen dann in das Gewässersystem. Auch kommunale Kläranlagen können Eintragsquellen sein. Stickstoffhaltige Abgase aus Industrie, Straßen- und Schiffsverkehr gelangen über die Luft und Niederschläge in die Gewässer. So werden die Nährstoffe über die Flüsse ins Meer eingetragen und können ein Überangebot im Meer mit den oben beschriebenen Folgen verursachen.
Ein Umdenken im Management der Landwirtschaft ist notwendig, um das Zuviel an Nährstoffeinträgen in Gewässer zu vermeiden. Diese Veränderungen sind nur zu schaffen, wenn auch Verbraucher*innen einen Beitrag leisten – weniger Fleisch essen, mehr Lebensmittel aus ökologischem Landbau kaufen und öfter öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Zusätzlich sind technische Optimierungen zur Minderung von Stickstoff in der Luft und im Wasser sinnvoll, zum Beispiel durch Filterung der Abgase von Stallungen der Massentierhaltung und Fahrzeugen oder auch durch Optimierung von Kanalisation und Betrieb von Kläranlagen.
Mehr Informationen zum Themenfeld Eutrophierung finden Sie auf den UBA-Themenseiten zu Eutrophierung und zu Belastungen durch die Landwirtschaft.
Interessante Aspekte zu dem Thema sind auch im BUND-Projekt „Weitsicht für die Meere“ aufbereitet.