Der internationale EMW-Preis ehrt Städte und Gemeinden, die in der vergangenen Europäischen Mobilitätswoche (EMW) nachhaltige Mobilität besonders kreativ und effektiv beworben haben. Die Nationale Koordinierungsstelle für Deutschland im Umweltbundesamt war vor Ort, um mehr über die beeindruckende Arbeit in europäischen Kommunen zu erfahren und über die deutsche EMW-Arbeit zu berichten. Für ihre inspirierende EMW 2024 wurden Leipzig, Bologna und Braga nominiert.
Die Jury wählte Leipzig für den beeindruckenden Autofreien Tag auf dem Promenadenring aus. Hier wurden 25.000 Menschen mit vielen verschiedenen Angeboten eingebunden und nachhaltige Mobilität in seinen verschiedenen Facetten thematisiert. Außerdem fanden in der EMW zahlreiche Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden zu nachhaltiger Mobilität statt und das Jahresthema „Straßenraum gemeinsam nutzen“ wurde mit vielen verkehrsberuhigenden Maßnahmen in der ganzen Stadt aufgenommen. Außerdem tat sich die Stadt mit Partnern wie Nextbike, Tink, ADAC oder DHL zusammen und ermöglichte so besondere Aufmerksamkeit für Fahrräder und Lastenräder.
Braga beeindruckte die Jury mit zahlreichen EMW-Aktivitäten, die gemeinsam mit der Zivilgesellschaft entwickelt wurden. Ziel war es auch Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen zu befähigen, Wandel zu gestalten. Gleichzeitig wurden viele Radwege fertiggestellt, Schulwegprojekte umgesetzt und eine zentrale Straße in einen Shared Space umgestaltet.
Bologna überzeugte die Jury, indem die Stadt nachhaltige Mobilität der gesamten Stadtgesellschaft näherbrachte. Hierfür wurden verschiedene Informationsstände und Bildungsangebote zu den Mobilitätsentwicklungsplänen und der Umgestaltung öffentlicher Räume angeboten. Gleichzeitig waren viele zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort in die Veranstaltungsplanung eingebunden, was eine gesellschaftliche Verankerung sicherstellte. Die Initiative „Bologna-30“, durch welche 70 Prozent der städtischen Straßen dauerhaft in Temo-30-Zonen umgewandelt wurden, erntete besonderes Lob. Die EMW gipfelte in einem Autofreien Tag im historischen Zentrum Bolognas.
Insgesamt überzeigte die Stadt Bologna die Jury am meisten und erhielt den EMW-Preis 2024.
Der MOBILITYACTIONS-Preis ehrt Unternehmen, Vereine oder NGOs, die durch Mobilitätsmanagement positive Veränderungen angestoßen haben. Associació Amics de Ca la Cileta del Palau d'Anglesola (Spanien), Bucharest-Ilfov Public Transport Intercommunity Development Association (Rumänien) und Pěšky městem (Tschechien) wurden für den MOBILITYACTIONS-Preis 2024 nominiert.
Pěšky městem hat den Preis gewonnen, weil sie aktive Mobilität in einer landesweiten Kampagne mit 501 Schulen in 338 tschechischen Städten beworben haben und Kinder wie Eltern dazu aufgefordert haben, in der EMW zu Fuß zur Schule zu kommen. In der Kampagne wurde deutlich, welche Vorteile zu Fuß gehen für die Gesundheit der Kinder wie auch für die Umwelt bringt. Ziel war es, Kindern schon früh nachhaltige Mobilitätsroutinen beizubringen und das Autoaufkommen um Schulen zu reduzieren.
Zusätzlich wurde die kleine Gemeinde Solčava (Slowenien) mit einem Sonderpreis für ihre Aktivitäten in der EMW geehrt. Solčava stärkte den öffentlichen Verkehr , aktive Mobilität und den Zugang zu nachhaltigen Mobilitätsformen für alle Altersgruppen in der EMW besonders.
Die Preise wurden am 27.03.2025 in einer feierlichen Zeremonie durch EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas, DG MOVE und Generaldirektorin Mobilität und Verkehr Magda Kopczynska in Brüssel verliehen.